PAPIER IST PAPIER? MITNICHTEN! - comito.at

PAPIER IST PAPIER? MITNICHTEN!

Teil 2: WIE MAN PAPIER NOCH SCHÖNER MACHEN KANN.

Das geht ganz ein­fach– näm­lich durch Ver­ede­lun­gen. Und damit ihr wisst, wor­um es sich bei Ver­ede­lun­gen han­delt und wel­che Unter­schie­de es hier­bei gibt, folgt hier ein klei­ner Über­blick. Grund­sätz­lich muss man zwi­schen Ver­ede­lun­gen wäh­rend der Papier­pro­duk­ti­on und wäh­rend des Drucks unter­schei­den.

Also star­ten wir mit Papier-Ver­ede­lun­gen wäh­ren des­sen Her­stel­lung. Dies ist gera­de des­halb wich­tig, um es halt­ba­rer zu machen und zu schüt­zen.

UNGESTRICHENES VS. GESTRICHENES PAPIER

Unge­stri­che­nes Papier ist das klas­si­sche Natur­pa­pier, das gar nicht ver­edelt oder wei­ter­ver­ar­bei­tet wird. Die­ses Papier behält somit sei­ne natür­li­che und mat­te Ober­flä­che, wodurch eine span­nen­de­re Hap­tik bestehen bleibt (also eine ange­neh­me Wahr­neh­mung durch den Tast­sinn.) Von der Farb­ge­bung ist die­ses Papier etwas dunk­ler, ein wenig rau­er und oft kann man sogar noch ein­zel­ne Fasern erken­nen.

! EXPERTENTIPP !
Unge­stri­che­nes Papier eig­net sich vor allem im Buch- bzw. Zei­tungs­druck oder als klas­si­sches Office-Dru­cker­pa­pier.




Gestri­che­nes Papier hin­ge­gen wird in der Pro­duk­ti­on ver­edelt, indem eine zusätz­li­che Schicht aus Pig­men­ten, Bin­de­mit­teln und Hilfs­stof­fen auf­ge­bracht wird – zett Be eine Ver­sie­ge­lung mit Krei­de. Durch das Strei­chen erhält das Papier eine wei­ße­re, glat­te­re und oft glän­zen­de Ober­flä­che, sodass die Druck­ergeb­nis­se dadurch farb­in­ten­si­ver und bril­lan­ter wer­den als auf unge­stri­che­nem Papier.

! EXPERTENTIPP !
Gestri­che­nes Papier wird ger­ne ab ca. 80 g/m²  für Maga­zi­ne und Zeit­schrif­ten, sowie hoch­wer­ti­ge­re Dru­cke ver­wen­det, da auf die­sem Papier ein far­ben- und detail­rei­chen Bil­der­druck mög­lich ist.


KASCHIEREN in der Her­stel­lung

Beim Kaschie­ren wer­den meh­re­re Lagen des glei­chen (oder auch unter­schied­li­chen) Mate­ri­als ver­bun­den, wodurch das Papier dicker und sta­bi­ler wird. Die­se Ver­ar­bei­tung kann nicht nur aus meh­re­ren Papier­schich­ten, son­dern auch aus einer Kom­bi­na­ti­on von Papier und einem wei­te­ren Mate­ri­al (zett Be Papier mit Alu) bestehen. Aller­dings muss man beim Kaschie­ren auch dar­auf ach­ten, dass es bei zwei sich stark unter­schei­den­den Mate­ria­li­en zu Wöl­bun­gen des Papiers kom­men kann.

Oft fin­det man auch die Bezeich­nung „beschich­te­tes Papier“, bei dem es sich um eine Kunst­stoff­be­schich­tung von Papier han­delt, wenn die Eigen­schaf­ten des Papiers für den Ein­satz­be­reich nicht aus­rei­chen (zett Be bei Ver­pa­ckun­gen für Flüs­sig­kei­ten).

! EXPERTENTIPP !
Kaschier­tes Papier fin­det man zett Be bei Buch­um­schlä­gen oder Spei­se­kar­ten, da dadurch eine höhe­re Sta­bi­li­tät gewähr­leis­tet wird.


Wei­ter geht’s mit Ver­ede­lun­gen im Druck.

Durch das Ver­edeln las­sen sich im Druck inter­es­san­te Effek­te erzie­len, um wirk­lich edle und beson­de­re Drucks­or­ten zu erhal­ten.

KASCHIEREN im Druck

Im Gegen­satz zum Kaschie­ren wäh­rend der Papier­her­stel­lung han­delt es sich beim Kaschie­ren im Druck­pro­zess um „Lami­nie­ren“ – der soge­nann­ten Foli­en­ka­schie­rung.
Dabei wird nach dem Druck eine Kunst­stoff­fo­lie auf das Papier auf­ge­tra­gen, um so für mehr Farb­bril­lanz, eine glän­zen­de oder mat­te Hap­tik und län­ge­re Halt­bar­keit zu sor­gen.

LACKIEREN

Die am häu­figs­ten ver­wen­de­te Ver­ede­lung ist die Lackie­rung, die dazu dient den Druck halt­ba­rer zu machen und vor Feuch­tig­keit zu schüt­zen. Aus die­sem Grund wird bei (fast allen) Druck­pro­duk­ten ein Druck- oder Disper­si­ons­lack zum Schutz ver­wen­det.

Möch­te man mit die­ser Art von Ver­ede­lung aber noch einen zusätz­li­chen Effekt erzie­len, gibt es u.a. fol­gen­de Arten von Lacken:

  • Par­ti­el­ler (UV-)Lack um ein­zel­ne Berei­che her­vor­zu­he­ben, wodurch sich glän­zen­de und mat­te Stel­len von­ein­an­der abhe­ben. Das dadurch ent­ste­hen­de Licht-Schat­ten-Spiel hebt kleins­te Nuan­cen her­vor, die vor­her nicht sicht­bar waren.
  • Reli­ef­lack ver­stärkt den Effekt von par­ti­el­lem Lack, da die­ser dicker auf­ge­tra­gen wird uns sich so auch hap­tisch abhebt.
  • Duft­la­cke sind Klar­la­cke, denen ein Duft­stoff bei­gemengt wird, der durch Rei­bung frei­ge­setzt wird.
  • Spot-Lackie­run­gen sind Lacke denen Leucht­far­ben bei­gemischt wer­den, die zett Be im Dun­keln leuch­ten.
  • Ther­mo­lack ist eine Ver­ed­lung, die nur bei war­men Tem­pe­ra­tu­ren erkenn­bar wird, wie zett Be bei einem Druck auf Kaf­fee­hä­ferln.

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! EXPERTENTIPP !
Druck­pro­duk­te mit mat­ter Kaschie­rung und zusätz­li­chem par­ti­el­len UV- oder Reli­ef­lack sind ganz beson­de­re Hin­gu­cker – zett Be bei Maga­zi­nen, Fol­dern oder Kata­lo­gen.


PRÄGEN

Klas­si­sche Prä­gun­gen ent­ste­hen durch spe­zi­el­le (indi­vi­du­el­le) Druck­for­men, die das Papier in eine neue Form pres­sen. Dadurch ent­ste­hen Erhe­bun­gen oder Ver­tie­fun­gen und somit ein zusätz­li­ches hap­ti­sches Erleb­nis.

Mit Hil­fe einer Foli­en­prä­gung kann die­ser Effekt noch ver­stärkt wer­den, da dabei eine dün­ne Folie (zett Be in Gold) mit der Prä­ge­form auf das Papier gepresst wird. Dies kann durch Wär­me erreicht wer­den, der soge­nann­ten Heiß­fo­li­en­prä­gung oder aber mit Kalt­fo­li­en­trans­fer, bei dem die Folie im Anschluss auch noch bedruckt wer­den kann. So kann bei­spiels­wei­se ein metal­li­sches Oran­ge erzielt wer­den.

! EXPERTENTIPP !
Für Prä­gun­gen emp­fiehlt sich ein wei­ches, dicke­res Papier, da so ein grö­ße­rer Effekt sicht­bar wird. Zett Be: Papier aus Baum­wol­le, Büt­ten­pa­pier oder Kar­tons aus Recy­cling­fa­sern mit hohen Gram­ma­tu­ren ab 180 g/m². Die­se Ver­ede­lung wird ger­ne für Ver­pa­ckun­gen, Buch­um­schlä­ge oder beson­de­re Fol­der ver­wen­det.


STANZEN

Eine wei­te­re Ver­ed­lung von Druck­pro­duk­ten ist eine Laser­st­an­zung, bei der mit Hil­fe einer Stanz­zeich­nung gewis­se Berei­che (Flä­chen oder Lini­en) mit­tels eines Lasers her­aus­ge­brannt wer­den.

! EXPERTENTIPP !
Dafür eig­net sich so gut wie jede Papier­sor­te, beim Design muss man aller­dings beden­ken, dass durch den Laser das Paper „ver­brannt“ wird und somit dunk­le­re Stel­len an den Schnitt­kan­ten ent­ste­hen kön­nen.



So viel zum Über­blick über die ver­schie­de­nen Vari­an­ten für Ver­ede­lun­gen. Aber noch zum Schluss: So schön und toll Ver­ede­lun­gen auch sind – man darf dabei nie den Zweck aus den Augen ver­lie­ren, denn ohne kon­kre­ten Anlass wäre es doch nur rei­nes „Effek­te-zei­gen“. Somit beden­ke bei der Ver­wen­dung von Ver­ede­lun­gen, dass sie zum Pro­dukt, zum Wer­be­zweck und Mar­ken­ver­spre­chen pas­sen sol­len – und genau dabei hel­fen wir auch ger­ne!

Mein Name ist Danie­la Kli­ma, ich bin Gra­fi­ke­rin und Soci­al Media Mana­ge­rin bei comito und freue mich, wenn wir euch bei der Aus­wahl des rich­ti­gen Papiers und der pas­sen­den Ver­ed­lung für eure Druck­pro­duk­te unter­stüt­zen kön­nen. Du erreichst uns tele­fo­nisch unter
+43 664 6310900 oder via eMail an office@comito.at

Mittwoch 5. Mai 2021