19 TAGE 19 TOOLS - comito.at

19 TAGE 19 TOOLS

Die Neun­zehn hat auch die comitos voll im Griff. COVID-19 ist das The­ma, um das sich alles dreht. Aber wir haben eine Woche Vor­sprung, denn ‚Home­of­fice‘ haben wir schon am 10. März beschlos­sen, und das war gut so. In den nächs­ten neun­zehn Fol­gen unse­rer Son­der­se­rie wol­len wir Euch von unse­ren Erfah­run­gen berich­ten, Euch einen Ein­blick in unse­ren Remo­te-All­tag geben und vor allem eines: Ech­te, pra­xis­er­prob­te Tipps & Tools für das Arbei­ten von zu Hau­se aus.

#1: Rou­ti­nen erhal­ten

Auf­ste­hen und irgend­wann (viel­leicht noch im Pyja­ma) mit dem Kaf­fee­hä­ferl in der Hand mit der Arbeit los­zu­le­gen – das klingt irgend­wie reiz­voll, weil anders. Ist aber, ein­fach gesagt, nur eines: unklug. Weil war­um? Man ist men­tal nicht auf die Arbeit ein­ge­stellt. ‚Wer am Schreib­tisch sitzt und von Hawaii träumt, ist weder am Schreib­tisch noch in Hawaii.‘ Sagt eigent­lich alles. Dar­um: Geh auch men­tal zur Arbeit:

  • Der Wecker läu­tet so wie immer. Die Arbeit beginnt im Home­Of­fice zur glei­chen Zeit wie sonst. Dein Vor­teil: Kein Arbeits­weg. Nut­ze die Zeit zett Be sinn­voll mit Sport (den du sonst eh nie machst). Oder begin­ne frü­her, dann kannst Du auch frü­her Fei­er­abend machen. Nur eines ist schlecht: Län­ger schla­fen als sonst. Glaub mir, sonst bist du irgend­wann mit der Matrat­ze fest ver­schweißt.
  • Mor­gend­li­che Kör­per­pfle­ge, so wie an einem nor­ma­len Arbeits­tag auch (wer sich auch sonst nicht duscht, soll­te spä­tes­tens jetzt damit anfan­gen). Zieh dich ‚für die Arbeit‘ an. Ja, auch Schu­he! Der Schlap­fen ist der Tod jedes pro­fes­sio­nel­len Mind­sets.
  • Leg Pau­sen fest und auch den Zeit­punkt, an dem Du die Arbeit been­dest. Wenn Du magst, stell einen ‚Pau­sen­we­cker‘ auf.

#2: Zieh dir die Schu­he an

Im Home­Of­fice ver­schwin­den die Gren­zen zwi­schen Beruf und Pri­vat sehr schnell. Hier der Job, auf der ande­ren Sei­te all die Din­ge, die man noch erle­di­gen soll­te. Der täg­li­che Ein­kauf, die Wäsche, die Kin­der, das Hun­zi, der Orchi­de­en-Fried­hof, um den man sich wie­der mal küm­mern soll­te. Der Kel­ler, der schon längst auf­ge­räumt wer­den soll­te, das Modell­flug­zeug von letz­ter Weih­nacht ist auch noch in der Schach­tel. Man ist umzin­gelt von Din­gen, die nach Erle­di­gung rufen. Grund­re­gel hier­bei ist: Home­Of­fice ist kein Urlaub. Des­halb:

  • Leg einen bestimm­ten Platz als Arbeits­platz fest. Da ist jetzt dein Büro. Wenn geht mit Tür. Die kann man zuma­chen. Wenn nicht, dann stell etwas sicht­ba­res als ‚rote Ampel‘ auf. Etwas, was der Umge­bung sagt: Bit­te nicht stö­ren, hier wird gear­bei­tet.
  • Die Play­sta­ti­on der Toch­ter und sons­ti­ges Zeugs haben an dei­nem Arbeits­platz nichts ver­lo­ren. Du must auch kei­ne Fotos der Fami­lie am Schreib­tisch auf­stel­len. Du siehst sie ver­mut­lich jetzt mehr als sonst.
  • Ich habe mei­nen Söh­nen gegen­über im Home­Of­fice immer gesagt: Solan­ge ich Schu­he anha­be, bin ich in der Arbeit. So war bei­den immer klar, dass ich eigent­lich nicht da bin. Das hat wun­der­bar geklappt.
  • Pau­se ist Pau­se! Hüte dich davor, in dei­nen Pau­sen in den Pri­vat-Modus zu ver­fal­len, um ‚jetzt ganz schnell mal was zu erle­di­gen‘. Das geht schief. Denn du bestiehlst dich um dei­ne Pau­se. Steh vom Arbeits­platz auf, geh ins Freie, wenn Du kannst, iss dein Wurst­brot oder dei­ne Fala­fel (oder wor­auf immer Du Lust hast) und mach: Pau­se. Ohne Han­dy hilft übri­gens. Mit dem Hun­zi eine Run­de um’s Haus dre­hen ist aber erlaubt. Wenn man eins hat.

#3 Die berühm­te To Do-Lis­te

Jetzt taucht sie wie­der auf. Die berühm­te To Do-Lis­te. Das wird heu­te ein kur­zer Blog­ein­trag. Tipp: Leg dir eine To Do-Lis­te an, und fer­tig. Lei­der schau­en die meis­ten Lis­ten, die ich in mei­nem bis­he­ri­gen Berufs­le­ben gese­hen habe, ziem­lich furcht­bar aus. Also inhalt­lich, nicht optisch. Ers­tens weil sie irgend­wann völ­lig unüber­sicht­lich wer­den und zwei­tens, weil man meint, es reicht eine ein­fa­che Lis­te. Und am Ende lässt man das mit den Lis­ten wie­der sein, weil sie nur eines machen: Stress.

Ich ver­wen­de Micro­soft To Do. Und das, obwohl ich Apple lie­be. Aber Micro­soft ToDo war frü­her ‚Wun­der­list‘. Und weil Micro­soft Wun­der­list gekauft hat, heißt es jetzt ToDo. Sie haben aber nichts kaputt gemacht, und des­halb ist es mei­ne der­zei­ti­ge Lieb­lings-Get­ting-Things-Done-Appli­ka­ti­on. Und gra­tis ist sie außer­dem.

Was kann ToDo so?

  • Mit Out­look kom­mu­ni­zie­ren. Ich muss also Ein­trä­ge nicht dop­pelt war­ten.
  • Gerä­te­über­grei­fend syn­chro­ni­sie­ren. Ob am iMac, am iPad oder am iPho­ne, über­all immer aktu­ell. Klappt auch mit ohne i. Also PC, Tablet, Smart­pho­ne.
  • Auf­ga­ben mit Sub-Auf­ga­ben (Teil­schrit­ten) ver­se­hen, Fäl­lig­kei­ten anle­gen, Prio­ri­tä­ten set­zen, Farb­codes ver­wen­den und Doku­men­te bzw. Bil­der zu ein­zel­nen Auf­ga­ben anhän­gen. Also mehr als nur eine simp­le Lis­te.
  • Rou­ti­nen erstel­len (wie­der­keh­ren­de Auf­ga­ben) und Erin­ne­run­gen set­zen.
  • Auf­ga­ben im Team zuwei­sen oder tei­len. Kol­la­bo­ra­ti­on nennt man das dann.

Mei­ne Tipps, damit es auch mit der Lis­te klappt – wir befol­gen dabei das sog. ‚Direkt-Prin­zip‘:

  • Direkt kübeln. 
    Mist aus dem eMail-Post­ein­gang zett Be. Bevor ich Din­ge ‚für spä­ter‘ auf­schie­be, wer­fe ich sie oft lie­ber gleich weg. Spä­ter liest man den Mist eh nie.
  • Direkt able­gen. 
    Was ins Archiv muss, kommt ins Archiv. Gleich. Nicht auf Sta­pel legen (oder in elek­tro­ni­schen Ord­nern sam­meln), son­dern sofort able­gen.
  • Direkt dele­gie­ren. 
    Was man sinn­vol­ler­wei­se dele­giert (dele­gie­ren kann), dele­giert man auch sofort.
  • Direkt erle­di­gen. Auf­ga­ben unter weni­gen Minu­ten erle­di­ge ich sofort. Wenn die Pla­nung in Lis­te & Kalen­der schon mehr Zeit braucht, als die Auf­ga­be selbst, dann wäre es doch klug, wenn man es gleich erle­digt, oder?
  • Direkt pla­nen.
    Das, was jetzt noch übrig­bleibt, wird geplant. Als Ter­min im Kalen­der. Mit Puf­fer­zeit.

Und nun noch eini­ge Gedan­ken zur ToDo-Lis­te und zur Pla­nung selbst:

  • Leg die Auf­ga­be in der Lis­te an. Ver­gib ein End­da­tum und leg auch fest, wie viel Zeit du in Sum­me dafür brau­chen wirst/sollst/darfst. Die Zeit­schät­zung ist sehr wich­tig, das ver­ges­sen die meis­ten!
  • Wenn nötig, leg auch schon Teil­schrit­te fest.
  • Bin­de ggf. Kol­le­gen oder Mitarbeiter*innen in die Liste/Aufgabe(n) ein.
  • Pla­ne die Woche am Frei­tag im Vor­aus und den Arbeits­tag am vor­her­ge­hen­den Abend. Das heißt, mach aus Auf­ga­ben Ter­mi­ne im Kalen­der. Dazu brauchst du eben auch die Zeit­schät­zung. Und Du siehst auch gleich, ob sich das aus­ge­hen kann. 
  • Pla­ne Pau­sen und Puf­fer­zei­ten eben­falls als Ter­min. Lass Dir nach Mög­lich­keit mind. 20 % Dei­ner Arbeits­zeit unver­plant. Das füllt sich dann von selbst, du wirst sehen.
  • Auch Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten (wie Sport, Fami­liy-Time etc.) sind Ter­mi­ne. Klingt komisch, hilft aber.

Und abschlie­ßend das Wich­tigs­te: hal­te den Plan ein.

#4 Tra­ri Tra­ra, die Post ist da

Vie­le Men­schen nut­zen die Coro­na-Kri­se um auf­zu­räu­men. Wobei, so gese­hen ist die Coro­na-Kri­se kei­ne Kri­se, son­dern eine Chan­ce. End­lich den gan­zen Bal­last los­wer­den, den man tag­aus tag­ein ansam­melt und mit sich her­um­schleppt. So auch in sei­nem eMail-Account.

Und los geht’s!
Grund­re­gel Num­mer 1: der Post­ein­gang hat leer zu sein. Und für alle, die schon jetzt stöh­nen, eine klei­ne Erleich­te­rung: Zumin­dest am Abend, bevor man nach Hau­se geht. Dazu hilft wie immer eines: Struk­tur. Eine ein­fa­che sol­che schaut fol­gen­der­ma­ßen aus:

• Posteingang
• Antwort offen
• Antwort erfordert
• Archiv
o Unterordner 1
o Unterordner 2
• Delegiert
o Name 1
o Name 2
• Kunden
o Kunde 1
o Kunde 2
- Projekt 1
- Projekt 2

Was hat schon mal gar nichts im Mail-Account ver­lo­ren? Rich­tig. Pass­wör­ter, Zugangs­da­ten, Kon­to­num­mern und all das Zeugs, wel­ches uns die DSGVO ver­bo­ten hat. So ein Mail­ac­count ist kein Tre­sor. Und außer­dem fin­det man das Gesuch­te eh nie dann, wenn man es braucht.

Für Pass­wör­ter & Co eig­nen sich ande­re Tools. Ein Notiz­buch zett Be. Nein! Natür­lich nicht! Aber wel­che ich euch hier emp­feh­le, dazu in einer der nächs­ten Fol­gen die­ser Rei­he.

Sein Out­look auf­zu­räu­men beginnt vor allem mit einer Sache: Löschen. Ein­fach mal all den sinn­lo­sen Elek­tro­müll run­ter­brin­gen. Pass­wör­ter kom­men in den Safe, Anhän­ge in ein Datei­ar­chiv, alte Mails kom­men gepackt eben­falls in ein Datei­ar­chiv (wenn man sie in 3 Jah­ren mal braucht, kann man sie immer noch ent­pa­cken), unnö­ti­ge News­let­ter wer­den abbe­stellt. Unse­ren natür­lich nicht. Ups, wir ver­schi­cken ja gar kei­nen.

Fil­ter anle­gen.
Ich ver­ste­he nicht, war­um die Fil­ter­mög­lich­keit von so vie­len Usern nicht ge-ust wird. Das beginnt schon mal mit einem ver­nünf­ti­gen, selbst­ler­nen­dem Spam­fil­ter. Sogar die onboard-Fil­ter kön­nen dazu­ler­nen, wenn man Mails regel­mä­ßig als Spam mar­kiert bzw. blo­ckiert. Emp­feh­lens­wert hier­zu ist ‚Bit­de­fen­der‘. Zu erwer­ben bei unse­rem Freund Wil­li Klen­ner. Aber Fil­ter kön­nen mehr. Kom­bi­niert mit Regeln kann man sich bestimm­te Mails bequem in die rich­ti­gen Post­fä­cher ver­schie­ben las­sen oder sich CC-Mails in einem eige­nen Ord­ner anzei­gen las­sen (das redu­ziert die Flut enorm!).

Mei­ne Tipps zum Schluss:

  • Bear­bei­tet Mails zu fes­ten Zei­ten. Zett Be am Mor­gen, zu Mit­tag, am Abend. Oder im 2-Stun­den-Abstand. Dazwi­schen schal­tet man das Mail stumm und arbei­tet. Dann ist man nicht mehr Skla­ve der Elek­tro­post.
  • Tele­fo­nie­ren statt Mai­len. So wie ihr oft von Mails genervt seid, so nervt ihr ande­re mit Euren Mails. Also: Was man tele­fo­nisch erle­di­gen kann, das schreibt man nicht.

Abschlie­ßend noch eine Emp­feh­lung für alle Apple-User: Spark Mail statt Out­look. Ist echt mehr als nur einen Blick wert! Funk­tio­niert auch auf Andro­id, nur für Win­dows gibt es noch kein Ange­bot.

#5 Gro­ße Daten­men­gen

Soda­la. Wei­ter geht’s mit ein biss­chen Tech­nik. Gro­ße Datei­en bzw. gro­ße Daten­men­gen zu bewe­gen, ist eigent­lich ganz leicht. Nur mit eMail ist es nicht so pri­ckelnd. Und das bedeu­tet für vie­le von uns eine Umstel­lung.

Viel­leicht rufe ich Euch noch­mals den Grund­ge­dan­ken des eMails ins Gedächt­nis. Man schreibt einen (elek­tro­ni­schen) Brief. Man ver­schickt damit kei­ne Pake­te. Sonst wür­de es ja ePar­cel hei­ßen. Tut es aber nicht. Die meis­ten Mai­l­an­bie­ter ver­rin­gern des­halb auch suk­zes­si­ve die erlaub­te Grö­ße des Mail­an­hangs. Ich hab mich auch kurz geär­gert, war ich doch immer ein Paket­ver­schi­cker. Aber nach einer klei­nen Umstel­lungs­pha­se mit Bitt­brie­fen an mei­nen Tech­nik­fuz­zi, mir doch grö­ße­re Mai­l­an­hän­ge zu erlau­ben, bin ich zur Ein­sicht gelangt. Tu das, was das Pro­gramm da ist.

In mei­nen heu­ti­gen Emp­feh­lun­gen möch­te ich aus­schließ­lich auf die (der­zeit) kos­ten­lo­sen Tools hin­wei­sen. Das Leben ist eh teu­er genug, man beach­te nur die der­zei­ti­gen Prei­se für Latex­hand­schu­he.

Als Apple Fan­boy muss ich zuerst mal die iCloud nen­nen. Zuge­ge­ben, bis­her war die iCloud eher mau. Aber mit dem heu­ti­gen Update auf MacOS Cata­li­na 10.15.4 kann man mit der iCloud nicht nur ein­zel­ne Datei­en tei­len, son­dern auch gan­ze Ord­ner. Und das mag ich. Gut gemacht, Apple. Drop­box konn­te das zwar schon viel frü­her, aber ich will mal gnä­dig sein. 5GB sind gra­tis dabei, auch nicht wirk­lich viel.

Doch jetzt zu mei­nen wirk­lich hei­ßen Tipps, weil die Tools mehr kön­nen, als nur Daten zu tei­len:

  • Office 365 ist der­zeit 6 Mona­te lang kos­ten­los zu haben. Alles dabei. Word/Excel & Co, Teams zum Kom­mu­ni­zie­ren, One­Dri­ve als Cloud-Spei­cher. Was will man mehr?
  • Goog­le hat sei­ne G Sui­te am Start. Bis 1.7. mal kos­ten­los. Wie bei Win­zig­weich ist auch hier für alles gesorgt: Office-Pro­gram­me, Mail, Cloud­spei­cher, Chat.
  • Wer die bei­den Gigan­ten nicht mag, für den gibt es einen Geheim­tipp: Remo­te­ly von ZOHO fin­det ihr hier. Eben­falls bis 1.7. völ­lig kos­ten­los und ide­al aus­ge­legt auf das Home­Of­fice. Cloud­spei­cher zum Daten-Tei­len inklu­si­ve.

Von den rei­nen Cloud­spei­cher-Tools emp­feh­le ich euch: MEGA. Eine coo­le neu­see­län­di­sche Trup­pe bie­tet bis zu 50GB kos­ten­lo­sen Spei­cher an (15GB sind immer gra­tis). End-to-end-Ver­schlüs­se­lung macht das Teil sicher und es wer­den Apps für jedes Gerät ange­bo­ten. Die Bedie­nung emp­fin­de ich als kin­der­leicht, ein Blick drauf lohnt sich – vor allem als Alter­na­ti­ve zu Drop­box & Co.

PS: Wer übri­gens grad rea­le Pake­te ver­schi­cken will: Nehmt alle, nur nicht UPS. Und unse­re öster­rei­chi­sche Post macht gera­de jetzt in die­sen schwe­ren Zei­ten einen beson­ders guten Job. Dan­ke Post.

#6 Pau­sen gestal­ten

Heu­te gab’s Kraut­fle­ckerl. Mit Speck­wür­feln, weil das Rezept ja von Oma ist. Schme­cken aber auch ohne ver­dammt gut! Und war­um? Weil die Pau­se im Home­Of­fice ein­fach geni­al ist. Man schiebt sich nicht ein­fach mal zwi­schen­durch irgend­wel­chen Müll rein, um schnell wei­ter­zu­ar­bei­ten, son­dern kann sich Zeit neh­men. Ich sage: SOLL sich Zeit neh­men. Denn schon allein durch die täg­lich gewon­ne­ne An- und Abrei­se­zeit las­sen sich Pau­sen viel bes­ser ein­rich­ten. Dar­um: Plant die Pau­se fix ein (sie­he dazu auch Blog #3), kocht euch was Schö­nes und genießt es.

Und auch der Rest des Tages will gut ein­ge­teilt sein. Pau­sen sind wich­tig. Bevor aber jetzt alle glau­ben, dass der Home­Of­fice-Tag nur aus Pau­sen bestün­de – nein, natür­lich nicht. Aber es gibt zwei Grup­pen von HomeOfficeler*innen:

  • Die ‚Home­Of­fice­i­stei­gent­lichUr­lau­b­und­des­halblie­geich­deng­an­zen­Tag­im­Py­ja­ma­auf­der­Couch‘ - Typen (Face­book ist voll davon)
  • Die flei­ßi­gen Bien­chen (weib­lich und männ­lich), die auf die Pau­sen ganz ver­ges­sen und um 16:42 vor lau­ter Heiß­hun­ger eine 270-Gramm-Tafel Mil­ka Noi­set­te ver­put­zen. Eigent­lich voll fies von Mil­ka, frü­her hat­te die Tafel 300 Gramm.

Damit die Pau­sen auch gut gelin­gen, hier mei­ne Tipps:

  • Inter­vall­ha­ckeln: 90 Minu­ten Arbeit, 10-15 Minu­ten Pau­se. Sonst wird’s nix mit der Kon­zen­tra­ti­on. Sagt auch das BRAC-Prin­zip (Best Rest Activi­ty Cycle). Kann man goo­geln wenn man will.
  • Weg vom Arbeits­platz. Hier hilft wie­der das bereits in Blog #2 erwähn­te Hun­zi. Dann muss man weg. Aber auch ohne Vier­bei­ner ist es erhol­sam, wirk­lich auf­zu­ste­hen! Ja, das ist die komi­sche Kör­per­hal­tung, bei der man auf zwei Bei­nen steht.
  • Frisch­luft. Min­des­tens gilt: Fens­ter auf. Bes­ser: raus auf den Bal­kon. Ide­al: eine Run­de ums Haus. Das hat die Regie­rung nicht ver­bo­ten. Neben der fri­schen Luft bekommt man auch gleich die nöti­ge UV-Strah­lung ab, die dann die Vit­amin D-Pro­duk­ti­on anregt. Ja, auch bei Wol­ken oder Regen.
  • Deh­nen, Büro­gym­nas­tik. Lacht jetzt nicht. Die Chi­ne­sen Japa­ner machen das schon immer. Und sind fit wie ein Turn­schuh. Hier eini­ge Übun­gen zum Nach­ma­chen.
  • Pau­se geht am bes­ten ohne Smart­pho­ne. Nein, auch kein altes Han­dy. Nix davon. Sei bei dir in der Pau­se. Das Tele­fon birgt nur die Gefahr, auch in der Pau­se zu arbei­ten, über beruf­li­che The­men nach­zu­den­ken oder sich ein­fach nur zu ärgern. Weil man wie­der die gan­zen Hor­ror­mel­dun­gen im Inter­net gele­sen hat.
  • Hör Musik. Kein Radio, son­dern dei­ne eige­ne Lieb­lings­mu­sik. Ganz egal ob Wil­de­cker Herz­bu­ben oder Con­chi­ta. Wurst gin­ge auch. Ist ein ganz neu­er Stil.

Nun denn, bleibt mir nur mehr, euch einen tol­len Tag zu wün­schen! PS: Das Kraut­fle­ckerl­re­zept gibt es übri­gens hier.

#7 Moti­va­ti­on erhal­ten 

Die drit­te Woche Home­Of­fice beginnt, über­ra­schen­der­wei­se mit einem Mon­tag. Und so man­chem fällt viel­leicht die­ser Mon­tag beson­ders schwer. Dar­um wid­me ich mich in mei­nem heu­ti­gen Blog­bei­trag dem The­ma ‚Moti­va­ti­on‘.  

Span­nend war in die­sem Zusam­men­hang die Fra­ge: Was moti­viert mich eigent­lich selbst? Denn ich möch­te jetzt nicht mit Maslow, Herz­berg & Co daher­kom­men, die kennt man hin­läng­lich. Mich moti­viert vor allem eines: Men­schen. In unter­schied­li­cher Wei­se. Men­schen, die sich auf mich ver­las­sen. Men­schen, auf die ich mich ver­las­sen kann. 

Mei­ne Mitarbeiter*innen zett Be. In den letz­ten Tagen und Wochen habe ich so man­chen „Chef“ erlebt, der ange­sichts der Umstän­de abtaucht, den Kopf in den Sand steckt oder kei­ne Visi­on von der Zukunft hat. Ich möch­te so gut es geht Ruhe aus­strah­len, Kraft und Halt geben, Vor­bild sein. Aus der Zeit mei­nes Grund­wehr­diens­tes beim Öster­rei­chi­schen Bun­des­heer habe ich einen Gedan­ken noch immer parat: ver­lan­ge als Kom­man­dant nichts, wozu du selbst nicht bereit bist, es zu leis­ten. Dar­um bin ich da. 

Noch­mals mei­ne Mitarbeiter*innen. In den letz­ten Wochen habe ich erlebt, wie sehr ich mich auf mein Team ver­las­sen kann. Das macht mich stolz, gibt mir Kraft. Heißt also: Mein Team moti­viert mich! 

Unse­re Kund*innen. Wir haben, ich habe unse­ren Kun­den etwas ver­spro­chen. Das ein­zu­hal­ten ist Moti­va­ti­on genug. Und zu sehen, wie unse­re Kun­den gleich­zei­tig zu uns ste­hen, macht mich dank­bar und glück­lich. Für sie lohnt es sich, täg­lich zu arbei­ten. Mit Extramei­le. Übri­gens: Eine (eng­li­sche) Mei­le ist 1,60934 Kilo­me­ter lang, die Deut­sche Land­mei­le 7,5325 Kilo­me­ter. Die ist schon ein wenig zach [za:ch]. 

Mei­ne Fami­lie. Mei­ne Söh­ne, mei­ne Eltern, Bru­der, Schwa­ger, mei­ne Schwie­ger­el­tern und nicht zuletzt mei­ne Frau. Auch wenn sie jetzt gera­de die Letzt­ge­nann­te ist. Aber das Gan­ze ist kei­ne Rei­hung. Mei­ne Fami­lie, die sich vor allem den Humor bewahrt hat, die jetzt näher zusam­men­rückt obwohl wir phy­sisch distan­ziert sind. Dar­um spre­che ich auch nicht von ‚soci­al distan­cing‘ son­dern von ‚phy­si­cal distan­cing‘. Sie, und auch alle mei­ne Freun­de, geben mir die Kraft, an eine posi­ti­ve Zukunft zu glau­ben und täg­lich mei­nen Platz im Leben aus­zu­fül­len. 

Es ist nie­mals Angst, die mich antreibt, son­dern immer der Glau­be. An mich, an das Leben, an die Zukunft. Und die haben wir – wenn wir jetzt Teil der Gegen­wart blei­ben. Im Hier & Jetzt das wich­tigs­te tun: sei­nen Job zu machen. Für die Men­schen. 

#8 Video­kon­fe­ren­zen

Wir haben das ja schon eini­ges durch­pro­biert. Und eini­ges wie­der aus­ge­schie­den. Dazu gehö­ren 'eye­son' genau­so wie 'Web­ex' und 'Sky­pe'. War­um, das erklä­re ich ger­ne auf Nach­fra­ge, scha­de um den Platz hier. Im Ren­nen blei­ben 'Micro­soft Teams', 'Zoom' und 'GoTo­Mee­ting'.

Micro­soft Teams haben wir qua­si (durch das Office 365 Busi­ness-Paket) onboard dabei. Für alle ande­ren ist es jetzt - Coro­na sei Dank - für 6 Mona­te gra­tis. Aber ich mag Micro­soft ein­fach nicht. Und Teams braucht Res­sour­cen, vor allem eine wirk­lich gute Inter­net­ver­bin­dung. Die Ober­flä­che selbst ist extrem unauf­ge­räumt (da bin ich von Apple ein­fach ver­wöhnt). Was aber gut klappt ist:

  • Kon­fe­ren­zen pla­nen
  • Bild­schirm tei­len
  • Gemein­sa­me Datei­ab­la­gen
  • Direk­te Ver­bin­dung zu den Office-Anwen­dun­gen
  • Teil­nah­me ohne Account per Link

Zoom ist ja der­zeit sowie­so in aller Mun­de. Es wur­de sogar eine gleich­na­mi­ge Fir­ma vom Bör­sen­han­del aus­ge­schlos­sen, da intel­li­gen­te Inves­to­ren Akti­en des Cloud-Mee­ting-Ser­vices kau­fen woll­ten (die mit ZM fir­mie­ren) und statt­des­sen den Schrott von Zoom gekauft haben. Aber das ist eine ande­re Geschich­te. Was kann Zoom also (bes­ser)?

  • Inte­grier­tes White­board, das erleich­tert das gemein­sa­me Arbei­ten über die Soft­ware mas­siv.
  • Ein Account genügt, alle ande­ren kön­nen per Link teil­neh­men, somit per­fekt geeig­net für Video­kon­fe­ren­zen mit Kun­den.
  • Man kann die Kon­fe­renz auf­zeich­nen – coo­les Fea­ture für vie­le Anwen­dun­gen. Ob man es nur doku­men­tie­ren möch­te (Stich­wort ‚Wil­lens­über­ein­kunft‘), man mit Zoom-Inter­views spä­ter Pod­casts befül­len will oder für ver­hin­der­te Teil­neh­mer zum ‚Nach­schau­en‘.
  • Bild­schirm oder Datei­en tei­len ist genau­so mög­lich
  • Nach­teil: Nach 40 Minu­ten ist in der kos­ten­lo­sen Vari­an­te Schluss. Kann aber auch ein Vor­teil sein. Darf man eben nicht trat­schen. Dann bekommt man das Gan­ze für Lau.

Bleibt noch GoTo­Mee­ting. Die Audio- und Video­qua­li­tät ist cool, die Bedie­nung ein­fach, fast wäre es mein Favo­rit gewor­den. Aber: Ich habe es auch nach 30 Minu­ten nicht geschafft, Doku­men­te zu tei­len. Ent­we­der bin ich zu unge­schickt oder es geht in der Abo-Stu­fe nicht. Und nach­dem es sowie­so nicht ganz bil­lig ist, blei­be ich vor­läu­fig bei Zoom. Auch ohne Akti­en.

#9 Smart­pho­ne & Kopf­hö­rer 

Ich mag mein Smart­pho­ne. Und mei­ne treu­en Leser*innen wis­sen auch, dass es sich dabei um ein iPho­ne han­delt. Aber egal, Zeit­fres­ser sind sie alle, die smar­ten Phö­ner. Und außer­dem machen sie blind. 

Gera­de im Home­Of­fice kommt dem Smart­pho­ne eine noch grö­ße­re Bedeu­tung als im ‚nor­ma­len‘ Büro zu. Ist es doch ver­mut­lich die ein­zi­ge wirk­li­che Ver­bin­dung zu den ande­ren Home­Of­fice­lern. Im Gegen­satz zum Fest­netz­te­le­fon - das einem auch schon voll auf den Keks gehen kann - bie­tet das Han­dy (ich sag ab jetzt Han­dy, weil wir ja in Öster­reich sind) noch viel mehr an Ablen­kungs­po­ten­ti­al, man den­ke nur an das gan­ze Gepiep­se von Whats­App, SMS (ja, die gibt es noch), Mes­sen­ger, Face­book, Insta­gram, Trink-mehr-Was­ser-App, Acht­sam­keits­er­in­ne­run­gen und was zum Kuckuck man noch alles so an Zeugs am Han­dy hat. Ich zähl‘ jetzt grad mal durch … Moment … ich habe 228 Apps auf dem Teil. Erin­ne­rung an mich selbst: den Müll run­ter­brin­gen.

Und somit zu mei­nen Tipps:

  • Unnö­ti­ge Apps löschen. 
  • Erinnerungen/Benachrichtigungen aus­schal­ten. Ich will selbst ent­schei­den, wann ich was sehe. Auch Whats­App-Chats kann man stumm schal­ten! 
  • Vor allem die Mail-Erin­ne­run­gen weg­schal­ten. Und gleich am Com­pu­ter auch. Akti­ves auf­ru­fen der Mails vs. Stän­di­ge Unter­bre­chung – das ist ein Pro­duk­ti­vi­täts­kil­ler! 
  • Dark Mode akti­vie­ren. Schont die Augen. Und den Akku. Viel­leicht hält er dann bis 15:37 durch. Außer man hat ein Nokia 3310. Erst letz­te Woche eines in einer Akten­ta­sche gefun­den. Hat­te immer noch 36% Rest­ak­ku. 
  • Augen­pau­sen machen. Fens­ter auf, in die Fer­ne schau­en, mas­sie­ren usw. – weg mit dem Han­dy in der Pau­se! 
  • Augen­trop­fen. Han­dy und Com­pu­ter trock­nen die Augen aus. Bren­nen­de, trä­nen­de Augen sin­gen ein Lied davon – Augen­trop­fen hel­fen. Fra­gen Sie aber vor­her Ihren Arzt oder Apo­the­ker. Tele­fo­nisch ver­steht sich 😉 

Abge­run­det wird das gan­ze durch zwei ganz neue Erfin­dun­gen: Kopf­hö­rer und kabel­lo­se Lade­sta­ti­on. Gera­de wenn man wirk­lich viel tele­fo­niert, sind Kopf­hö­rer ein Muss! Ger­ne kabel­los, aber immer On-Ear oder noch bes­ser Over-the-Ear. Das ent­spannt den Nacken, sorgt für freie Hän­de und bringt die Strah­lung weg vom Kopf. Soll ja angeb­lich schäd­lich sein, also war­um nicht. Gute Blue­tooth-Kopf­hö­rer mit Tele­fo­nie­funk­ti­on und Active Noi­se Can­cel­ling gibt es ab rund 50 Euro, jetzt sogar durch die Home­Of­fice-För­de­rung mit bis zu 75% gestützt. Da kann man dann auch zum etwas teu­re­ren Senn­hei­ser grei­fen. Mein Favo­rit. 

Und die kabel­lo­se Lade­sta­ti­on? Ja, da sind wir wie­der beim Akku­the­ma. Es ist ein­fach prak­ti­scher, das Han­dy wäh­rend der Arbeit bequem auf der Lade­mat­te lie­gen zu haben, als es stän­dig an- oder abzu­ste­cken. Eine beson­ders schö­ne Lade­mat­te fin­det man bei Pack & Smooch . Nehmt die Cognac­far­be­ne, die ist echt sexy. Wenn ein iPho­ne drauf liegt 😉  

#10 Tele­fo­na­te effi­zi­ent füh­ren 

Das Han­dy soll­te jetzt auf­ge­la­den sein. All die­je­ni­gen, die brav mei­nen gest­ri­gen Blog gele­sen haben, wis­sen was ich mei­ne. Alle ande­ren: Schämt euch. Sofort nach­ho­len! Denn heu­te geht es um die Fra­ge, wie man sei­ne Effi­zi­enz am Tele­fon stei­gern kann. Und das beginnt wie immer mit der Fra­ge: Ist das Tele­fon dafür wirk­lich geeig­net? Oder wäre ein eMail bes­ser? 

Wenn die­se Fra­ge geklärt ist, kommt schon die schlimms­te aller Fra­gen über­haupt: Was will ich eigent­lich? 

Wer kennt das nicht. Drei Anru­fe beim sel­ben Gesprächs­part­ner hin­ter­ein­an­der. Nur weil man immer etwas ver­ges­sen hat. Abhil­fe schafft zett Be ein Notiz­heft. Ich ver­wen­de dazu ger­ne mein Notiz­buch, dort berei­te ich mei­ne Tele­fo­na­te vor. Ich schrei­be mir auf:

  • Wen will/muss ich anru­fen? 
  • Wel­che Punk­te will ich bespre­chen? 
  • Was ist mein Ziel zum jewei­li­gen Punkt? 
  • Was ist das bes­te Alter­na­tiv­ziel, falls ich mein Ziel nicht errei­che? 
  • Wel­che Unter­la­gen brau­che ich dazu? 
  • Wel­che Unter­la­gen braucht mein Gesprächs­part­ner von mir vor­ab? 

Tele­fo­na­te sind Ter­mi­ne! 

Danach rei­he ich mei­ne Anruf­lis­te, tra­ge sie mir als Ter­min in den Kalen­der ein und reser­vie­re somit auch Zeit dafür. Sinn­voll kann es auch sein, einen ech­ten Tele­fon­ter­min dar­aus zu mache, sprich den ande­ren ein­zu­la­den. So erspart man sich lan­ge Rück­ruf­or­gi­en, wo man sich immer gegen­sei­tig erfolg­los ver­sucht zu errei­chen. Gera­de in Zei­ten des­Ho­me­Of­fice erle­be ich das als beson­ders wich­tig und hilf­reich! 

Die Mail­box wur­de schon erfun­den. 

Ich rufe im Regel­fall nie­man­den zurück, der mir nicht auf die Mail­box spricht. Aus­nah­me: Mitarbeiter*innen. Ich hal­te das für eine Unart und mache es auch selbst so, dass ich immer eine Nach­richt auf der Mail­box hin­ter­las­se, wenn ich jeman­den nicht errei­che. Das kann dann auch mit dem Satz „Rück­ruf nicht erfor­der­lich“ enden, was dem Ange­ru­fe­nen mög­li­cher­wei­se zeit erspart. Oder mit der Bit­te, doch per eMail zu ant­wor­ten.  

Ich rufe auch nur ein­mal an. Stän­di­ges Hin­ter­her­te­le­fo­nie­ren bringt nichts. Anru­fen, Nach­richt hin­ter­las­sen. Fer­tig. Wenn kei­ne Mail­box an ist, schrei­be ich ein eMail hin­ter­her. 

Hän­de weg von Whats­App. Ja, echt jetzt. 

Auch wenn es urcool und hyper­mo­dern ist, die Jun­gen sowie­so nur mehr Whats­ap­pen, es ist eine Unart gewor­den, alles nur mehr per Kurz­nach­rich­ten­dienst abzu­wi­ckeln. Whats­App (& Co) kön­nen eine wun­der­ba­re Unter­stüt­zung sein, aber geschäft­li­che Kon­ver­sa­tio­nen üner­Whats­App zu füh­ren, ist nicht nur von der DSGVO her pro­ble­ma­tisch, es ist schlicht und ein­fach inef­fi­zi­ent! In einem kur­zen Tele­fo­nat las­sen sich die Din­ge effek­ti­ver lösen als in zig Mes­sen­ger-Nach­rich­ten. Das gilt übri­gens auch für Tren­nun­gen. Die macht man per­sön­lich, nicht per Whats­App. Aber das ist eine ande­re Geschich­te. 

Zum Schluss noch ein Gedan­ke, weil man­che jetzt glau­ben könn­ten, nur mehr eMails zu schrei­ben: ich schrei­be kein eMail, wenn ich es tele­fo­nisch (bes­ser) klä­ren kann! Das kann man übri­gens auch aus­führ­lich in einem ande­ren mei­ner Blogs nach­le­sen.

#11 Die Xun­de Jausn  

I love my Leber­käs­sem­merl! Seit Jahr­zehn­ten schon beglei­tet mich die­ses Brät aus Schwei­ne­fleisch, Speck, Ei und Gewür­zen. Manch­mal mit Mayo und Pfef­fe­ro­ni, manch­mal in der Vari­an­te mit Käse oder – wenn ich in Linz bin – in den vie­len Vari­an­ten des Leber­kas-Pepi. Stimmt, den gibt’s mitt­ler­wei­le ja auch drei­mal in Wien.  

Wie kann da ein Pfir­sich-Blau­beer-Müs­li mit Bul­gur mit­hal­ten? 

Kann es. Wenn das Rezept dafür aus mei­nem heu­ti­gen Buch­tipp für die xun­de Jaus’n kommt: 

‚Lunch im Glas‘ heißt das Meis­ter­werk, zu dem es mitt­ler­wei­le auch schon den Band 2 gibt. Hier als eBook bei Tha­lia (weil Ama­zon ist ja pöh­se). 

Eigent­lich habe ich mir die­ses Buch irgend­wann gekauft, um mir ins Büro (oder zu Ter­mi­nen) was G’scheites mit­zu­neh­men, um nicht immer vom Heiß­hun­ger getrie­ben zur 600-kCal-Bom­be Fleisch­kas­sem­merl grei­fen zu müs­sen. Denn der Genuss ist nur kurz. Und danach Sup­pen­ko­ma. Oder Leber­käs­ko­ma, wie es dann rich­tig hei­ßen müss­te. Ehr­li­cher­wei­se lag das Buch bis jetzt unge­le­sen her­um. Doch jetzt, mit Home­Of­fice, erlangt es plötz­lich einen neu­en, sinn­vol­len Sta­tus. Hab ich doch end­lich die Moti­va­ti­on, mich durch die Rezep­te des Book­lets zu kochen. Und was soll ich sagen? Es ist cool! 

Ers­tens, weil ich die Zube­rei­tungs­art wirk­lich mag. Man braucht näm­lich ein Glas­ge­fäß dafür. So ein ame­ri­ka­ni­sches Ein­mach­glas zett Be. Oder ein Rex-Glasl, wür­de mei­ne Mut­ter sagen. Stimmt’s, Mama? (Ich weiß, du liest hier mit). Schicht für Schicht befüllt man die­ses Glas dann mit den gesun­den, kna­cki­gen, lecke­ren Zuta­ten. Ja, auch mit Wurst. Es ist also kein vegan-vege­ta­ri­sches Teu­fels­zeug für Per­so­nen ohne Jagd­in­stinkt, son­dern Essen für Män­ner. Zwar nicht für Cow­boys (was wür­den die mit Rex-Glä­sern machen), aber doch Sala­mi­mä­ßig mas­ku­lin.  

Und so ver­put­ze ich in mei­nen Pau­sen jetzt Niz­za-Salat mit Thun­fisch, Cur­ry­reis­sa­lat mit Hühn­chen oder Chia-Knus­per-Pud­ding. Das füllt mei­ne Ener­gie­re­ser­ven schnell wie­der auf, liegt nicht im Magen und lässt mich auch am Nach­mit­tag noch kraft­voll in den Apfel bei­ßen. Aber dafür sorgt ja eigent­lich Blend-a-Med. Wer sich halt noch an die Wer­bung erin­nert… 

Guten Appe­tit! 

PS: No ani­mals were har­med during the making of this post. 

#12 Mei­ne Play­list 

Wer sich heu­te Mor­gen gefragt hat, wo unser täg­li­cher Blog bleibt – nun, hier ist er. Am spä­ten Nach­mit­tag, bevor es in den Abend geht. Und ganz absicht­lich so, damit euch mei­ne Musik­tipps nicht vom Arbei­ten ablen­ken. 

Hier ist sie also, mei­ne kur­ze Hit­lis­te für euren Fei­er­abend. Aus­ge­wählt nach dem Kri­te­ri­um: Lang nicht mehr gehört und eigent­lich ursu­per: 

Und am Schluss ein Schman­kerl aus mei­nem engs­ten Freun­des­kreis: Sedi Penz mit ‘Still Remem­ber Yvon­ne’. Live ein­fach eine genia­le Band! 

#13 Umgang mit Kon­flik­ten 

Angeb­lich steigt wäh­rend der Kri­se ja die Zahl der Fäl­le an häus­li­cher Gewalt. Kein lus­ti­ges The­ma. Es geht mir heu­te auch nicht dar­um, der Fami­li­en­the­ra­peut mit dem mah­nend erho­be­nen didak­ti­schen Zei­ge­fin­ger zu sein. Nein, mir geht es viel­mehr dar­um, euch ein paar Tipps für die all­täg­li­chen Situa­tio­nen zu geben, unter denen wir viel­leicht gera­de alle so lei­den. 

Ich mer­ke es selbst. Nach den Wochen im Home­Of­fice (ver­schärft durch 2 Wochen Qua­ran­tä­ne) sinkt die Reiz­schwel­le. Und wen trifft es im Regel­fall? Die Men­schen, die dir am nächs­ten sind. Dabei kön­nen eben gera­de die­se Men­schen meis­tens am wenigs­ten dafür! Des­halb hier mei­ne klei­ne Medi-Box für alle gereiz­ten HomeOfficler*innen: 

  • Sag recht­zei­tig Nein. Gilt eigent­lich immer im Leben – wer frü­her Nein sagt, muss spä­ter weni­ger strei­ten. Wo kann man das gut üben? Im Super­markt, an der Wurst­bu­del. Wenn ihr 10 Deka­gramm Wurst bestellt, man euch mit dem Satz „darf’s a bis­serl mehr sein“ aber 12 aufs Auge drü­cken will, sagt ein­fach mal Nein. Nur zu Übungs­zwe­cken. Denn das ist ein harm­lo­ses Set­ting, kei­ner wird wirk­lich böse sein und außer­dem woll­tet ihr ja 100 Gramm. Sonst könn­te man ja gleich sagen: „Geben Sie mir von irgend­ei­ner Wurst so viel Sie möch­ten“. Wurst­the­ke sagt man übri­gens in Deutsch­land. Geht auch dort.  
  • Sprecht über euch selbst. ‚Ich-Bot­schaft‘ nennt ich das. Im ‚Du hast / Du bist …‘ steckt Kon­flikt­po­ten­ti­al. Posi­tiv for­mu­lier­te Ich-Bot­schaf­ten beschrie­ben, wie es euch geht. ‚Ich den­ke, ich füh­le, ich wün­sche, ich glau­be … etc‘ lässt beim Gegen­über eher Ver­ständ­nis ent­ste­hen als die übli­chen Vor­wür­fe. Übri­gens: ‚Ich den­ke, dass DU kom­plett dane­ben bist‘ ist kei­ne posi­ti­ve Ich-Bot­schaft. Auch wenn sie mit ‚ich‘ beginnt.  
  • Bleibt beim The­ma. Gera­de jetzt bringt es wenig, in einem Kon­flikt die Ver­gan­gen­heit aus­zu­pa­cken. Es bringt eigent­lich auch sonst nichts, aber in Zei­ten der Aus­geh­be­schrän­kun­gen kann das schnell unkon­trol­lier­bar eska­lie­ren. Am Ende weiß zwar kei­ner mehr, wor­um es ging, aber man ist sich einig, sofort den Schei­dungs­rich­ter zu bemü­hen. Der ist aber auch grad zu Hau­se. Also. Bleibt bei der aktu­el­len Situa­ti­on um die es geht und ver­wen­det Tipp 2 (von oben): For­mu­liert Wün­sche (Ich-Bot­schaf­ten) anstel­le von Vor­wür­fen (Du-Bot­schaf­ten).  

Wer mehr dazu erfah­ren möch­te, kann mich sehr ger­ne kon­tak­tie­ren. Ich hab da noch eini­ge Tipps auf Lager, die den Rah­men die­ses Blogs spren­gen wür­den. Mei­ne Num­mer habt ihr ja. 

Was mir per­sön­lich am meis­ten hilft, ist der Gedan­ke: Was emp­fin­de ich grund­sätz­lich für die­sen Men­schen, mit dem ich gera­de einen Kon­flikt habe? Wel­che Bezie­hung möch­te ich lang­fris­tig mit die­sem Men­schen füh­ren? Und wenn man jeman­den gern­hat, dann geht man leich­ter auf ihn zu. Oder auf sie. Hält sich sel­ber an die ‚Regeln‘, auch wenn es der ande­re gera­de mal nicht tut. Und erst recht, wenn man jeman­den liebt. Hier sei ein gewis­ser Pau­lus zitiert. Ers­ter Korin­ther­brief, Kapi­tel 13.  

Also. Seid’s nett zuein­an­der. Dann gibt’s auch ein Nach­her. 

#14 The Hate­ful 8. Die Anti-Lis­te. 

Ges­tern ging es ja um Kon­flik­te. Und weil Strei­ten im Home­Of­fice ja unnö­tig wie ein Kropf ist, geht es heu­te mit der ulti­ma­ti­ven Anti-Lis­te wei­ter. Die abscheu­li­chen Acht. Was man also alles las­sen soll­te, will man die Kri­se in den eige­nen vier Wän­den gut über­ste­hen: 

  • Kon­takt mit der/dem Ex. Auch wenn man noch so ein­sam sein soll­te – lasst es. Bringt nix. Außer wenn man in einer Bezie­hung lebt, dann bringt es etwas. Zores näm­lich. 
  • Tin­dern. Vie­le mei­nen ja, dabei gin­ge es nur ums Reden. Jaja. Hab’s gehört. Rea­le Dates sind grad nicht so gut. Weil es eben nicht nur um’s Reden geht. 
  • Net­flix bis zum Umfal­len. Hab‘ ich selbst aus­pro­biert. Nach 8 Fol­gen ‚The Wal­king Dead’ ist man dann selbst ein Zom­bie. Dar­um: Kein Bin­ge­watching. Auch nicht auf Ama­zon Prime. 
  • Essen auf Bestel­lung. Schon gar nicht Fast Food. Trotz der altru­is­ti­schen Aus­re­de, damit die Wirts­häu­ser in der Kri­se zu unter­stüt­zen, wird man nur blad davon. Be-el-a-de! Lernt’s Kochen. Wird eh Zeit! 
  • Wie­der zu Rau­chen begin­nen. Kri­sen för­dern Sucht­ver­hal­ten. Wenn ihr es schon so lan­ge geschafft habt, auf den Tschik zu ver­zich­ten, dann seid stolz dar­auf! Hal­tet durch! Lernt Kochen. Wird eh Zeit! 
  • Mit dem Rau­chen auf­hö­ren. Ent­zug för­dert Gereizt­heit. Und wer bekommt das wie­der ab? Das direk­te Umfeld, also die Fami­lie. Das hat Zeit bis nach der Kri­se. Lernt inzwi­schen Kochen. Wird eh Zeit! 
  • Heim­wer­ken. Um genau zu sein: Laut Heim­wer­ken. Klar, es wäre doch so viel zu erle­di­gen! Aber bit­te nur lei­se, denn grad jetzt, wo so vie­le Men­schen zu Hau­se sind, ist es beson­ders ner­vig, wenn einer plötz­lich zu Bob dem Bau­meis­ter mutiert. Lernt’s Kochen. Ist lei­ser. 
  • Das­sel­be gilt für: Tuba spie­len. Das Instru­ment sei­ner Träu­me zu ler­nen, ja dafür wäre jetzt gut Zeit. Erlaubt ist: alles was mit Kopf­hö­rern gespielt wer­den kann. Tuba kann man zwar auch mit Kopf­hö­rern spie­len, ist aber trotz­dem laut. 

Übri­gens, weil so viel vom Kochen die Rede war: Es gibt noch ande­re Lebens­mit­tel als Nudeln. 

#15 Home-Ani­mals 

Die meis­ten unse­rer ani­ma­li­schen Freun­de haben in die­sen Wochen eine im wahrs­ten Sinn des Wor­tes ‚tie­ri­sche Freu­de‘ – sind doch Dosen­öff­ner & Co. jetzt qua­si rund um die Uhr ver­füg­bar. Auch mein Büro­ka­ter Sazu gehört zu die­ser Grup­pe. Und ja, ich weiß, Sazu ist eigent­lich ein Rot­schna­bel­to­ko. Kei­ne Ahnung, war­um die bes­te Ehe­frau von allen damals die­sen Namen aus­ge­sucht hat. Viel­leicht weil auch sein Vater unbe­kannt ist. Aber jetzt, mit 14 Jah­ren, wer­den wir ihn auch nicht mehr umbe­nen­nen. 

Wir HomeOfficler*innen tei­len die­se Freu­de viel­leicht nicht immer. For­dern unse­re tie­ri­schen Freun­de doch meis­tens erhöh­te Auf­merk­sam­keit und Zuwen­dung ein. Außer man hat Geckos. Wie unser Sohn Num­mer zwei. Denen ist’s egal. Aber Sazu? Ers­tens beglei­tet er mich stän­dig auf Schritt und Tritt, zwei­tens tippt er mich in regel­mä­ßi­gen Abstän­den mit sei­ner Pfo­te an, will hei­ßen ‚feed me‘ und legt sich drit­tens demons­tra­tiv auf die Tas­ta­tur mei­nes Mac­Books, falls ich es bis dahin noch nicht kapiert hab. Gut, dass ich kei­ne Däni­sche Dog­ge besit­ze. Dann wär mein Com­pu­ter schon Schrott.

Tier­be­sit­zer zu sein, heißt Ver­ant­wor­tung tra­gen. Und unse­re Freun­de ver­ste­hen eben nicht immer, war­um das jetzt so ist. Sie brau­chen uns – und jetzt kommt der Punkt: Wir brau­chen sie doch auch. Um Pau­sen zu machen zett Be. Gera­de das Auf­merk­sam­keits­be­dürf­nis von Kat­zen oder der Bewe­gungs­drang von Hun­den ist eine wun­der­ba­re Gele­gen­heit, eine bewuss­te und sinn­vol­le Pau­se zu machen. Das hilft auch gegen den Home­Of­fice-Speck, denn mit dem Hund muss man raus. Und das ist gut so. Übri­gens: man kann Haus­tie­re wun­der­bar kon­di­tio­nie­ren. Nach Sazu kann man mitt­ler­wei­le die Uhr stel­len, denn alle 90 Minu­ten ist er da. Ob es der Appe­tit ist oder die Lie­be zu mir, ich weiß es nicht. Will es gar nicht genau­er wis­sen, ent­schei­de mich dafür, dass es Zunei­gung sein muss. Und dann wird eben geku­schelt, gestrei­chelt oder gefüt­tert. Oder alles zusam­men. Und es geht mir gut damit. Schön, so ein lie­be­vol­les Tier zu haben.  

Den Kri­sen-Kri­mi ‚Hüh­ner im Home Office‘ von ANTENNE BAYERN kann ich euch übri­gens sehr ans Herz legen, ist eine lus­ti­ge Abwechs­lung. Hier schrei­ben die Hörer*innen das Dreh­buch übri­gens mit. 

#16 War­um Lesen nicht immer ein Vor­teil ist 

Kennt ihr die Druck­imp­fung? Nein? Ist ganz ein­fach. Man lese täg­lich bestimm­te Drucks­or­ten, und ist den gan­zen Tag schlecht drauf. Man impft sich nega­tiv. Durch Bil­dungs­an­ge­bo­te in Bunt und bevor­zugt im Klein­for­mat. Und auch ein iPho­ne 12 Pro Max ver­wan­delt sich in ein Klein­for­mat, wenn man ‚Heu­te‘ & Co. dar­auf liest. 

Durch­fors­tet mal die Schlag­zei­len, die Ihr euch täg­lich rein­zieht. Ein Aus­zug. Blind gewählt: 

  • ‚Pre­mier John­son auf Inten­siv­sta­ti­on‘. Na wenn’s sogar den Pre­mier erwischt! Puh! Wer oder was kann uns noch schüt­zen? Gro­ße Gefahr auch für den ‚Klei­nen Mann‘! 
  • ‚Mann stürzt in Wien bei Coro­na-Par­ty aus Fens­ter‘. Wor­an Coro­na alles schuld ist. Der Alk war’s nicht. 
  • ‚Frei­stel­lung für man­che Gefähr­de­te: das ist ein Super-GAU‘. Die Gewerk­schaft warnt vor Aus­beu­tung. Also Augen auf bei der Berufs­wahl! Dies­mal nicht Klein­for­mat. Dafür rosa. 
  • ‚Zoom: Man­che Chats wur­den über Chi­na umge­lei­tet‘. Jetzt ist alles aus. Die Chi­ne­sen lesen mit.  
  • ‚Kurio­se Rech­nung! 4,67 € für Ein­kauf, 5 € für Mas­ken‘. Ja, man blu­tet aus. Die­se teu­ren Mas­ken aber auch. Dass das nicht bei jedem Ein­kauf so ist, ver­schweigt man. Pöh­se, pöh­se Mas­ken­ma­fia! 
  • ‚ZiB-Mode­ra­to­rin hat­te in vier Stun­den zwei Fri­su­ren‘. Ja geht’s denn noch? Wäh­rend wir Nor­ma­los im Home­Of­fice uns in Rübe­zahl ver­wan­deln geht es beim ORF deka­dent zu, wie in Zei­ten Lud­wig des Son­nen­kö­nigs! Köpft sie alle! [Sati­re]

Impft Euch statt­des­sen mit Glück. Denn Hand auf’s Herz – geht es den meis­ten von uns nicht (trotz­dem) gut? Begin­nend mit der Dank­bar­keit über die eige­ne Gesund­heit, der Dank­bar­keit für das Glück einer Fami­lie. Für Freun­de, die zu einem hal­ten. Oder so tri­via­le Din­ge wie die Son­ne, die jetzt gera­de scheint, wäh­rend ich auf dem Bal­kon sit­zend die­sen Blog schrei­be. Mei­nen Beruf, den ich trotz Kri­se lie­be und aus­üben darf. Es gäbe noch so viel mehr. Und Ja – es gibt Men­schen, denen geht es wirk­lich schlecht. Helft ihnen! Aber nicht dadurch, dass wir uns selbst zu Opfern erklä­ren. Seid Täter. Greift ande­ren unter die Arme, steckt ande­re mit Glück an, seid dank­bar. 

Und löscht die Druck­imp­fungs-Apps auf dem Smart­pho­ne. 

#17 Das Qua­ran­tä­ne-Pick­nick 

Heu­te pla­ne ich ein Pick­nick. Es ist schon so lan­ge her, dass die bes­te Ehe­frau von allen und ich uns einem Decken­brunch hin­ge­ge­ben haben. Dan­ke übri­gens Ephraim, für die For­mu­lie­rung mit der Ehe­frau. Ein­fach zu gut, um es nicht zu kopie­ren. 

Aber nun zum Date mit mei­ner Frau. Das will gut geplant und eine Über­ra­schung sein – schwie­rig, wenn man gemein­sam in Qua­ran­tä­ne ist. Dar­um wäh­le ich als Ort unser Musik­zim­mer. Was braucht man für ein Pick­nick zu Hau­se? 

  • Pick­nick­de­cke. Ganz wich­tig. Nehmt auch gleich Pöls­ter dazu. Kis­sen sagen unse­re Freun­de in Deutsch­land. Aber egal, Haupt­sa­che weich. 
  • Pick­nick­korb. Wegen der Authen­ti­zi­tät. 
  • Zeugs zum Schlem­men. Ich berei­te Sand­wi­ches vor. Mit Thun­fisch, Ei, die ita­lie­ni­sche Vari­an­te. Da erklärt sich dann auch der Rot­wein bes­ser. Wer mich kennt, weiß, wel­chen ich bevor­zu­ge: Bru­nel­lo di Mon­tal­ci­no. Wenn der nicht vor­rä­tig ist, geht auch ein guter Zwei­gelt aus dem Nahen Osten. Dem Bur­gen­land. Zum Des­sert gibt’s Käse und Wein­trau­ben. 

Bis hier­her kei­ne Über­ra­schung, oder? Doch wie zau­bert man Pick­nick-Stim­mung in das Musik­zim­mer? Mit Musik oder Geräusch­ku­lis­se. Ich hab‘ mich für die Geräusch­ku­lis­se ent­schie­den. Vogel­ge­zwit­scher von der App, ich ver­wen­de ‚Free Rela­xing Natu­re Sounds' auf iOS. Hier der Link zum App-Store. Damit kann man sein Pick­nick im Nu auch an den Strand ver­le­gen, falls das gewünscht wird. Und Punk­te machen, weil man so fle­xi­bel ist.

Die ver­schärf­te Vari­an­te wäre dann das ‚Mot­to­pick­nick‘. Sieht einen ja eh kei­ner. Also war­um nicht mal ‚Spa­nish Sies­ta‘ oder ‚Eng­lish Tea Par­ty‘? Pick­nick in Dirndl & Leder­ho­se kann genau­so Spaß machen, wie ein gespiel­tes ers­tes Date in Anzug & Kos­tüm. Wei­te­re Vari­an­ten fal­len Euch sicher noch ein, sperrt halt die Kin­der weg. 

Wie Ihr unschwer anti­zi­pie­ren könnt, bie­tet so ein Indoor-Pick­nick vor allem die Mög­lich­keit, gemein­sam Spaß zu haben! Natür­lich auch mit den Kin­dern. Ihr wer­det sehen, wel­che Phan­ta­sie die klei­nen Able­ger von Euch hier­bei ent­wi­ckeln kön­nen. Der ursu­pe­re Neben­ef­fekt einer sol­chen Akti­on: man kommt ins Reden. Über Gott und die Welt, lässt die Zeit ver­strei­chen und kommt sich auf spie­le­ri­sche Art näher.

Ich wün­sche Euch viel Freu­de dabei! 

Euer Dr. Love. 

#18 Gesam­mel­te Wer­ke: Die Tool­box 

Mor­gen geht die Son­der­se­rie ‚19 Tage, 19 Tools‘ zu Ende. Es war wirk­lich alles dabei: Wecker, Zahn­bürs­te & Schu­he, die xun­de Jaus'n und auch die Home Ani­mals wur­den nicht ver­ges­sen.

Irgend­wie komisch, dass ich mor­gen hier­zu nichts mehr schrei­be. Zumin­dest ich wer­de mich ver­mis­sen. Dan­ke für’s Dabei­sein, Ihr Schnu­ckis! 

#19 Din­ge, die man getan haben soll­te, bevor das Leben vor­bei ist 

Vor 10 Jah­ren, fast auf den Tag genau, hab‘ ich mir eine Lis­te ange­legt. Eine Bucket-List, wie man so schön sagt. Also Zeugs, was unbe­dingt im Leben erlebt wer­den will. Und weil mir fad war, hab‘ ich mir die Lis­te wäh­rend mei­ner Home­Of­fice-Zeit wie­der mal ange­se­hen und mit Erschre­cken fest­ge­stellt, was ich alles davon noch nicht getan habe. 10 Jah­re! Uiui­ui. So viel Zeit ver­gan­gen, so wenig umge­setzt. Dar­um habe ich sofort zwei Ent­schlüs­se gefasst.  

Ers­tens: ab sofort mehr leben. Die letz­ten Wochen haben mir gezeigt, dass vie­les auch anders geht. Eigent­lich will ich gar nicht zurück in den alten All­tag. Mit täg­li­chen Stau­mel­dun­gen im Radio, ers­ten Tele­fo­na­ten schon um 6:42, sinn­lo­ser Het­ze rund um die Uhr. Es gibt auch ein Leben vor dem Tod.  

Zwei­tens: Euch davon erzäh­len. Euch inspi­rie­ren. Mit einem Aus­zug aus mei­ner Lis­te. Los geht’s, hier mal 10 Buckets für den Anfang: 

  • Ver­brin­ge Weih­nach­ten am Strand. 
  • Fahrt einen Wagen mit Höchst­ge­schwin­dig­keit. 
  • Schau dir das Nord­licht an. 
  • Sei Sta­tist in einem Film. 
  • Mach mit bei einem flot­ten Drei­er. 
  • Schwimm mit Del­phi­nen. 
  • Wirf dei­ne Tüten­sup­pen weg. 
  • Erfin­de einen Cock­tail. 
  • Fah­re mit einem Heiß­luft­bal­lon. 
  • Mog­le dich auf eine piek­fei­ne Par­ty. 

Die Rei­hung ist übri­gens nicht nach Prio­ri­tät erfolgt. Und Ihr dürft jetzt raten, was davon ich schon umge­setzt habe 😉 

Es war schön mit Euch bis hier­her, Home­Of­fice & Kri­se mal anders.  

Ab jetzt gilt aber nur mehr eines: Viel Spaß im Leben! 

… und aus. 

Freitag 20. März 2020