DIE KUNST, SICH SELBST AUCH WERT ZU GEBEN - comito.at

DIE KUNST, SICH SELBST AUCH WERT ZU GEBEN

Das Selbst­wert­ge­fühl eines Men­schen beruht auf dem Gefühl, dass man selbst mehr wert ist als ande­re. Meint Ger­hard Uhlen­bruck schon 1989. Muss man also jeman­den ent-wer­ten, um sei­nen eige­nen Wert anzu­he­ben? Man­che glau­ben das, man­che han­deln dem­entspre­chend. In zahl­rei­chen Gesprä­chen mit Kli­en­ten ergab sich, dass sich offen­sicht­lich auf­fäl­li­ges Ver­hal­ten ger­ne mit der fol­gen­den Annah­me begrün­den ließ: Der hat wohl zu viel Selbst­ver­trau­en - oder zu wenig. Oder Sie. Wenn man gen­dern will.

Selbst­wert hat aber weni­ger mit einer Ich-Zen­trie­rung son­dern viel mehr mit einer Ich-Stär­ke zu tun. Wäh­rend man sich bei einer ego­zen­tri­schen Ver­an­la­gung im Mit­tel­punkt der Welt sieht und sei­ne Mit­men­schen aus­schließ­lich an sich selbst bzw. sei­ner eige­nen Per­spek­ti­ve misst, fol­gen aus einer Ich-Stär­ke meh­re­re durch­aus 'lebens­wich­ti­ge' Ergeb­nis­se.

Selbst­wert ist die Basis für Glück

Unser Selbst­wert ist der ent­schei­den­de Fak­tor für die Gestal­tung unse­res Lebens. Hat man als Mensch die Mög­lich­keit, im Lau­fe sei­ner Ent­wick­lung ein sta­bi­les Fun­da­ment in Form von Selbst­ver­trau­en zu schaf­fen, füh­ren wir im Regel­fall auch ein selbst­be­stimm­tes Leben. Und das macht glück­lich.

Der uns von uns selbst gege­be­ne Wert hilft dabei, eine kla­re Vor­stel­lung vom Leben zu ent­wi­ckeln. Und die­se auch umzu­set­zen. Weil wir es uns zu-trau­en.

Geiz ist geil

Sug­ge­riert uns zumin­dest der Elek­tro­fach­markt. Geiz wird zur erstre­bens­wer­ten Lebens­hal­tung erko­ren, durch die wir schein­bar glück­lich wer­den sol­len. Weil wir ein Schnäpp­chen gemacht haben.

Der Wert, den wir den Din­gen im Leben geben, spie­gelt aber auf uns selbst zurück. Wenn das gemach­te Schnäpp­chen wert­vol­ler ist als das Pro­dukt selbst, dann füt­tern wir uns auch selbst all­täg­lich mit den glei­chen Wert­zu­schrei­bun­gen. Wir ver­gön­nen uns auch selbst nichts - weil wir es uns nicht wert sind. Fut­tern min­der­wer­ti­ge Nah­rungs­mit­tel in uns hin­ein, klei­den uns in 'bil­li­ge' Kla­mot­ten, zie­hen den Last-Minu­te-Bil­lig­ur­laub der indi­vi­du­el­le gestal­te­ten Rei­se vor. Und, wie war der Urlaub? Jo, eh. Ein Schnäpp­chen ...

Acht­sam­keit nicht nur an der Ampel

Wenn die Ampel auf Rot steht, blei­ben wir ste­hen. Die meis­ten von uns jeden­falls. Weil es uns beim Über­le­ben im Stra­ßen­ver­kehr hilft. Wenn unse­re 'inne­re Ampel' aber schon dun­kel­gelb leuch­tet, lau­fen wir schnell noch mal los.

Dabei ist die Acht­sam­keit das wohl mäch­tigs­te Werk­zeug für ein gesun­des Selbst­wert­ge­fühl. Acht­sam zu sein bedeu­tet, im Moment zu leben und die Rea­li­tät als sol­che zu akzep­tie­ren. Die Rea­li­tät ist näm­lich so, wie sie ist. Jedoch ent­schei­den letzt­lich aber wir selbst dar­über, wel­che Bedeu­tung, wel­chen Wert wir ihr geben. Die­se Bedeu­tungs­zu­schrei­bung, die­se Wert-Gebung ist ent­schei­dend dar­über, ob wir die Rea­li­tät als gut oder schlecht emp­fin­den. Ob wir glück­lich sind.

Mein Name ist Astrid Feis­trit­zer-Ebner. Ich bin glück­lich. Ehe­frau, Mut­ter und Psy­cho­lo­gi­sche Bera­te­rin.

Lösun­gen sind immer ein­fach.

Mittwoch 20. November 2019