FMEA IM ALLTAG – URLAUBSPLANUNG LEICHT ENTSCHIEDEN - comito.at

FMEA IM ALLTAG – URLAUBSPLANUNG LEICHT ENTSCHIEDEN

DIE FMEA-ENTSCHEIDUNGSANALYSE

Die im ers­ten Teil unse­rer Blog­se­rie beschrie­be­ne Aus­gangs­si­tua­ti­on kann zu einer bekann­ten Grund­satz­de­bat­te füh­ren, die in der schein­bar unlös­ba­ren Ent­schei­dungs­fra­ge „Ber­ge oder Meer“ endet. Anschlie­ßend wird sich min­des­tens die Hälf­te der Betrof­fe­nen als Ver­lie­rer füh­len. Das muss aber nicht sein – wenn man gemein­sam mit allen Betei­lig­ten einen Pro­zess erar­bei­tet, der aus dem Qua­li­täts­ma­nage­ment bereits bekannt ist, kann ein Kom­pro­miss gefun­den wer­den, mit dem alle leben kön­nen (Anmer­kung: es sei denn, die Dis­kus­si­ons­teil­neh­mer befin­den sich in der puber­tä­ren Pha­se – dann sind Kom­pro­miss­fä­hig­kei­ten kon­trär zum ent­deck­ten eige­nen Wil­len).

Ziel dabei ist es, dass unter­schied­li­che For­de­run­gen und Ansich­ten ein­zel­ner Betei­lig­ter berück­sich­tigt wer­den. Die Ent­schei­dungs­ana­ly­se lässt sich sogar inner­fa­mi­li­är ein­set­zen, um einen opti­ma­len Kom­pro­miss zu fin­den – die Ent­schei­dung wird trans­pa­rent und zeigt, war­um die­se Ent­schei­dung gefällt wur­de und nicht eine ande­re. Bis auf den Hund ist jeder in den Ent­schei­dungs­pro­zess ein­be­zo­gen und kann aus sei­ner Sicht der Din­ge argu­men­tie­ren. Ein wei­te­rer Vor­teil liegt dar­in, dass die­ser Pro­zess einen Grup­pen­pro­zess dar­stellt, der die Ent­schei­dun­gen vom Ein­zel­nen auf die Grup­pe über­trägt und damit ent­fällt auch das übli­che väter­li­che „Bas­ta!“.

Das Vor­ge­hen der Ent­schei­dungs­ana­ly­se ist in drei Haupt­pha­sen auf­ge­teilt:

1. Ziel­set­zun­gen auf­stel­len:
Die Ziel­schei­be

Die auf­ge­stell­ten Ziel­set­zun­gen der Fami­li­en­mit­glie­der wer­den for­mu­liert und auf­ge­schrie­ben und müs­sen nun dar­auf­hin unter­sucht wer­den, ob sie Muss- oder Wunsch-Zie­le dar­stel­len. „Muss-Ziel­set­zun­gen“ sind For­de­run­gen, die unbe­dingt erfüllt wer­den müs­sen, wenn eine Alter­na­ti­ve (KO-Kri­te­ri­um) in der wei­te­ren Aus­wahl blei­ben will. Alle ande­ren Ziel­set­zun­gen sind „Wunsch-Ziel­set­zun­gen“. Die Wunsch-Zie­le haben jedoch nicht alle den glei­chen Wert für die Ent­schei­dung. Aus die­sem Grund wird eine rela­ti­ve Gewich­tung die­ser Wunsch-Zie­le unter­ein­an­der vor­ge­nom­men.

2. Alter­na­ti­ven bewer­ten:
Ent­schei­dungs­ana­ly­se – Alter­na­ti­ven

Als bewähr­tes Hilfs­mit­tel zur Bewer­tung der Wunsch-Zie­le dient die Prä­fe­renz­ma­trix, mit der eine grö­ße­re Anzahl von Wunsch-Zie­len mit­ein­an­der ver­gli­chen wer­den kann. Man ver­gleicht dann jeweils ein Wunsch­ziel direkt mit einem ande­ren. Die Häu­fig­keit, mit der ein Wunsch­ziel auf­tritt, gibt einen Hin­weis auf die Gewich­tung die­ses Wunsch­ziels. Im Fall des Fami­li­en­ur­laubs kön­nen die ver­schie­de­nen Wunsch­vor­stel­lun­gen durch den direk­ten Ver­gleich in der Prä­fe­renz­ma­trix für alle nach­voll­zieh­bar eine ange­mes­se­ne Bewer­tung erfah­ren. Letzt­end­lich wird eine grö­ße­re Iden­ti­fi­zie­rung aller Betei­lig­ten mit der spä­ter getrof­fe­nen Ent­schei­dung erreicht.

3. Risi­ko­er­mitt­lung durch­füh­ren:
Ent­schei­dungs­ana­ly­se im All­tag mit Kar­ten am Flip­chart

Man kann sich die Ent­täu­schung der Fami­li­en­mit­glie­der, deren Wün­sche nicht aus­rei­chend erfüllt wor­den sind, zu Nut­zen machen, indem sie bei der abschlie­ßen­den Risi­ko­ana­ly­se krea­tiv wer­den. Das Ergeb­nis ist eine umfas­sen­de­re und mehr bewuss­te Ein­schät­zung des Risi­kos der ein­zel­nen Alter­na­ti­ven. In jeder Alter­na­ti­ve ste­cken Risi­ken, die die Effek­ti­vi­tät beein­träch­ti­gen kön­nen. Hier gilt es die Aus­wir­kun­gen even­tu­ell auf­tre­ten­der Nach­tei­le fest­zu­stel­len. In jedem Fall gilt es, sepa­rat Alter­na­ti­ve für Alter­na­ti­ve destruk­tiv zu prü­fen. Ansatz­punk­te die­ser Betrach­tung sind zett Be per­sön­li­che Erfah­run­gen oder dass bei der Alter­na­tiv­aus­wer­tung hoch gewich­te­te Wunsch­zie­le nur schwach erfüllt oder gar ver­ges­sen wor­den sind. Die Sum­me der Risi­ken gibt nur einen sub­jek­ti­ven Anhalts­punkt dar­über, inwie­weit die bis­he­ri­ge vor­läu­fi­ge Ent­schei­dung gefähr­det ist. Es hängt jetzt von der Risi­ko­be­reit­schaft und dem Sicher­heits­den­ken der Grup­pe ab, für wel­che Alter­na­ti­ve sie sich end­gül­tig ent­schei­det.

Fried­li­cher Fami­li­en­ur­laub

Die Tren­nung der Ziel­set­zun­gen nach Muss- und Wunsch-Zie­len ist einer der zen­tra­len Pro­zess­schrit­te, die alle Betei­lig­ten zur Dis­kus­si­on und zum Fin­den einer abschlie­ßen­den Ent­schei­dung führt, wel­che von allen Betei­lig­ten getra­gen wird.

Im Fal­le von Fami­lie Sorg­los könn­te eine mög­li­che Lösung sein:

Die Fami­lie fährt nach Sar­di­ni­en – dort ist es son­nig, Ber­ge und Meer sind glei­cher­ma­ßen vor­han­den und außer­halb der Sai­son lau­fen auch die Finan­zen nicht aus dem Ruder.

Nur die Mei­nung des Hun­des wur­de nicht berück­sich­tigt – aber der wur­de ja auch nicht gefragt.

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Den 1. Teil lesen? Geht hier:

TEIL 1: FAMILIE SORGLOS

Mittwoch 24. Februar 2021