KANN MAN SOCIAL MEDIA NOCH TRAUEN? – comito.at

KANN MAN SOCIAL MEDIA NOCH TRAUEN?

Teil 1: Social Media und die Influencer

Social Media-Plattformen bieten für Unternehmen großes Potenzial, um die richtigen Zielgruppen anzusprechen und sich am Markt zu etablieren. In den letzten Jahren steckt Social Media jedoch durch diverse Skandale, wie beispielsweise die Weitergabe von Daten durch Facebook, in der Vertrauenskrise. Deshalb ist es für Unternehmen umso wichtiger die richtige Marketing-Strategie zu kennen und anzuwenden, um Vertrauen zum (potentiellen) Kunden aufzubauen. Im ersten Teil der Serie beschäftigen wir uns mit einer sehr verbreiteten Methode, dem Influencer-Marketing.

Auf das richtige Pferd setzen

Die überwiegende Mehrheit der Menschen hat kein Vertrauen in Inhalte, die auf Facebook, Instagram und Co. geteilt werden. Bedenkt man die Informationsflut, die uns auf allen möglichen Kanälen entgegenschwappt, ist die Skepsis berechtigterweise groß. In einem Dschungel von Polit-Journalismus, Fake-News und ständigen Kaufaufforderungen ist es schwer, den Überblick zu wahren und zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden.

Für Unternehmen wird es also zunehmend schwerer, eine Vertrauensbasis aufzubauen. Nicht selten sind sie sogar selbst daran schuld. Ganz einfach weil sie auf das falsche Pferd setzen bzw. nicht richtig damit umgehen. Das Influencer-Marketing ist ein gutes Beispiel dafür. Unternehmen können sich die Reichweite von kleineren und größeren Berühmtheiten aus Instagram, YouTube etc. zunutze machen und so für ihre Produkte werben und ihre Followerzahlen steigern. Prinzipiell keine schlechte Idee, denn die Glaubwürdigkeit eines Influencers kann sich auf die Marke übertragen, die er vorstellt.

Aber genau hier liegt auch das Problem. Influencer verfolgen ihre eigenen Profitinteressen; machen oft Werbung für viele Produkte gleichzeitig. Auch für solche, die sie vielleicht nicht weiterempfehlen würden. Das Resultat sind teilweise sehr fragwürdige und schlecht umgesetzte Kampagnen, die ein negatives Licht auf die Marken werfen.

Perlen des Influencer-Marketings

Schlechte Marketing-Kampagnen sind bei Weitem keine Seltenheit. Die Facebook-Page ‚Perlen des Influencer-Marketings‚ verdeutlicht das ganz gut. Dort werden die schlechtesten Foto-Postings von Influencern gesammelt und mit sarkastischen Kommentaren und Hashtags versehen. In einem aktuellen Beitrag wird sich beispielsweise über eine Dame lustig gemacht, die für einen Epilierer wirbt. Diese sitzt auf dem Deckel ihrer Toilette, während sie sich die Beine epiliert. Oder zumindest so tut. Denn wie man auf dem Bild erkennen kann, hängt das Kabel des Geräts an keiner Steckdose.

Eine besondere Vorliebe scheinen viele Influencer dafür zu haben, Produkte an ziemlich unpassenden Orten zu bewerben. Das Shampoo im Schlossgarten. Den Mixer im Bett. Die Zahnpasta im Sonnenblumenfeld. Damit sich eine Marke nicht auf solch einer Seite wiederfindet, sollte man sich also genau überlegen, mit wem man zusammenarbeitet

Macht Influencer-Marketing überhaupt noch Sinn?

Social Media-Nutzer sind mittlerweile versiert im Umgang mit Influencern und fühlen sich durch die Überflutung mit Werbungen oft gestört und nicht mehr angesprochen. Aber: Menschen orientieren sich an Empfehlungen anderer. Vor allem wenn Vorbilder gewisse Produkte empfehlen, ist man geneigt, es selbst auszuprobieren. Quasi virtuelle Mund zu Mund-Propaganda. Es kann also durchaus Sinn machen ein Testimonial zu engagieren. Die Betonung liegt auf ‚ein‘. Langfristige Partnerschaften mit Influencern erhöhen nämlich die Glaubwürdigkeit um ein Vielfaches. Genauso gilt der Leitsatz ‚Qualität vor Quantität‘.

Influencer-Marketing ist sicherlich nicht zwingend notwendig, kann aber einen positiven Effekt haben, wenn eine Kampagne gut geplant und durchdacht ist. Wer sich in der digitalen Welt nicht gut auskennt, sollte sich dafür unbedingt einen Experten ins Boot holen – uns zum Beispiel! 😉

Donnerstag 13. Februar 2020