MENTALES TRAINING - comito.at

MENTALES TRAINING

Mentaltraining: Wunderwaffe oder esoterisches Wusa?

Mein Name ist Luzia Eli­sa­beth van den Broek und ich bin diplo­mier­te Men­tal­trai­ne­rin. Mit die­ser Arti­kel­se­rie darf ich die Mög­lich­keit nüt­zen, Ihnen Men­tal­trai­ning und ‚acht­sa­mes Mit­ein­an­der‘ bzw. ‚acht­sam zu sich selbst sein‘ näher zu brin­gen.

Wenn man das Wort ‚Men­tal­trai­ning‘ hört, an was den­ken dann die meis­ten Men­schen? Und was ist Men­tal­trai­ning wirk­lich?

Ursprüng­lich kommt das Men­tal­trai­ning aus dem Sport­be­reich. Men­tal beinhal­tet das latei­ni­sche Wort ‚mens‘, was wort­wört­lich über­setzt bedeu­tet: Geist, den­ken, Ver­stand. Also kön­nen wir es über­set­zen mit ‚den Geist betref­fend‘. Men­tal­trai­ning ist also all­ge­mein beschrie­ben das gedank­li­che Durch­spie­len von ange­mes­se­nen Ver­hal­tens­wei­sen in allen Berei­chen - das bild­haf­te Vor­stel­len eines erwünsch­ten Zustan­des akti­viert unser Unter­be­wusst­sein.

Das wie­der­hol­te Sich-Vor­stel­len eines Hand­lungs­ab­laufs, ohne die­sen aktiv aus­zu­üben, zeich­net das Men­tal­trai­ning aus. Im Sport­be­reich wird die­ses spe­zi­el­le Training zusätz­lich zum kör­per­li­chen Training aus­ge­führt - zur Opti­mie­rung der sport­li­chen Bewe­gungs­ab­läu­fe. Hier­durch ist eine Ver­bes­se­rung des Bewe­gungs­ab­lau­fes bereits nach kur­zer Zeit mög­lich.

Nach wie vor fällt es vie­len Men­schen schwer, die Kraft des Men­tal­trai­nings nach­zu­voll­zie­hen. Aus mei­ner Erfah­rung wird Men­tal­trai­ning sehr oft als ‚Schar­la­ta­ne­rie‘ abge­tan. Mitt­ler­wei­le ist die Wir­kungs­wei­se von Men­tal­trai­ning aber bekannt und auch wis­sen­schaft­lich bestä­tigt. Nicht nur Sport­ler trai­nie­ren im Geist schwie­ri­ge Abläu­fe, son­dern auch im Busi­ness fin­det die­ses Training immer mehr Anklang.

Wenn aber Men­tal­trai­ning so effek­tiv wirkt, war­um ver­wen­den so weni­ge Men­schen im Busi­ness die­ses ein­zig­ar­ti­ge Werk­zeug? Egal ob Füh­rungs­kraft oder Fach­ar­bei­ter, in allen Berei­chen der Arbeits­welt kann die­se ‚Wun­der­waf­fe‘ näm­lich wahr­lich Wun­der bewir­ken, sofern sie rich­tig ein­ge­setzt wird. Spe­zi­ell der Umgang mit Stress, Über­for­de­rung, Bur­nout, Kon­flik­ten, Mob­bing, Zeit­ma­nage­ment, Moti­va­ti­on und die Stei­ge­rung der Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit wer­den im beruf­li­chen All­tag immer wich­ti­ger.

Men­tal­trai­ning soll den Men­schen im gesam­ten Bereich hel­fen – also rund­um. Vie­le ver­schie­de­ne Metho­den ermög­li­chen, auf die spe­zi­el­len Bedürf­nis­se des ein­zel­nen oder der Grup­pe ein­zu­ge­hen.

Ein bekann­tes Bei­spiel:

Sie ste­hen lust­los auf, schlep­pen sich zur Arbeit und füh­len sich demo­ti­viert, schlapp und kön­nen sich bei bes­tem Wil­len nicht kon­zen­trie­ren. Viel­leicht haben Sie auch den einen oder ande­ren ner­vi­gen Kol­le­gen bzw. Kun­den …?

Natür­lich kann das eine Aus­nah­me sein – und dann fühlt man sich am nächs­ten Tag wie­der aktiv. Stel­len Sie sich aber vor, die­ses Gefühl wird zur Rou­ti­ne - über einen län­ge­ren Zeit­raum. Ärger in ver­schie­de­nen Berei­chen sind vor­pro­gram­miert! Eine Hal­tung wie die­se tut weder dem Unter­neh­men gut noch einem selbst. Wie kann man sich nun selbst umpro­gram­mie­ren?

Mit Men­tal­trai­ning.

Das ist das Zau­ber­wort. Klei­ne Resul­ta­te kön­nen nach kur­zer Zeit bereits spür­bar sein, und man bemerkt Ver­än­de­run­gen im Umfeld. Viel­leicht wer­den Kol­le­gen, Mit­ar­bei­ter oder Kun­den freund­li­cher, die Arbeit geht bes­ser von Hand und so wei­ter.

Wor­an kann das lie­gen? Das täg­li­che Training, und auch wenn es nur 10 Minu­ten sind, bewir­ken im Kör­per – im Spe­zi­el­len im Gehirn - eine Art che­mi­sche Ver­än­de­rung. Durch die täg­li­che Gedan­ken­pfle­ge wer­den nega­ti­ve Gedan­ken immer frü­her gestoppt und kön­nen so in unse­rem Unter­be­wusst­sein nicht mehr wei­ter wach­sen.

Unser Gehirn kennt näm­lich kein ‚wahr‘ oder ‚falsch‘. Alles was wir uns vor­stel­len nimmt das Gehirn als ‚wahr‘ hin. Je öfter Sie trai­nie­ren, des­to mehr ver­an­kert sich die­se Vor­stel­lung in uns und kommt mit der Zeit ins Unter­be­wuss­te, wo nach und nach eine Auto­ma­ti­sa­ti­on statt­fin­det.

Acht­sam­keit gehört für mich zu einem guten Training dazu. Vor allem im Busi­ness ist die Ver­an­ke­rung in den gegen­wär­ti­gen Moment beson­ders wich­tig, um sein Poten­ti­al voll ent­fal­ten zu kön­nen. Natür­lich sit­zen wir nicht im Büro im Schnei­der­sitz zusam­men und sin­gen alle ‚Oooohm!‘. Acht­sam­keit kann bei jeder Gele­gen­heit prak­ti­ziert wer­den – und sei es die kur­ze Geh­me­di­ta­ti­on zwi­schen zwei Mee­tings.

Über Acht­sam­keit, den gegen­wär­ti­gen Moment und gewalt­lo­se Kommunikation geht es in den nächs­ten Arti­keln. Ich neh­me Sie mit auf eine Rei­se, die Ihnen ermög­licht eine erwei­ter­te Sicht­wei­se unse­rer wun­der­schö­nen Welt zu erhal­ten.

Men­tal­trai­ning ist für jeden geeig­net – egal ob sich der Mana­ger für eine wich­ti­ge Bespre­chung vor­be­rei­ten möch­te, der Hand­wer­ker mit unre­gel­mä­ßi­gen Arbeits­zei­ten kämpft oder viel­leicht der Ver­käu­fer sich auf unan­ge­neh­me Gesprä­che vor­be­rei­ten muss – jeder fin­det dar­in sein per­sön­li­ches Werk­zeug. Durch ein ver­än­der­tes Bewusst­wer­den las­sen wir Din­ge nicht mehr so nah an uns her­an, wenn uns zett Be ein Kun­de anschreit oder uns ein Kol­le­ge unge­recht behan­delt. Wie oft pas­siert es, dass wir dann selbst unfair wer­den, da Gesprä­che die­ser Art viel zu nah an uns her­an­ge­hen. Mit der rich­ti­gen Tech­nik neh­men wir noch immer das Wort auf, doch sehen das Gan­ze in einem ande­ren Licht – ja, viel­leicht den­ken wir sogar dar­über nach und erken­nen dar­in die Mög­lich­keit zu wach­sen, um das Gespräch das nächs­te Mal in eine ande­re Rich­tung zu steu­ern.

Mit geziel­tem Men­tal­trai­ning kön­nen ver­schie­de­ne Aspek­te des Lebens gestei­gert wer­den. Zusam­men­fas­send kann man sagen, dass durch das Men­tal­trai­ning die Opti­mie­rung des eige­nen Han­delns im Vor­der­grund steht.

Luzia Eli­sa­beth van den Broek

Donnerstag 7. November 2019