WARUM DIE MACHT MIT UNS IST. IMMER. – comito.at

WARUM DIE MACHT MIT UNS IST. IMMER.

Teil 1: Gedanken eines Digital Immigrants

Gerade war wieder 4. Mai, oder anders gesagt: Star Wars Day. [Für Nicht-Insider: Im Englischen wird dieses Datum ‚May, the fourth‘ ausgesprochen. Und das erinnert den eingefleischten Star Wars Fan dann halt an ‚May the force be with you!‘ – eines der beliebtesten Zitate dieser Filmreihe.]

Aus gegebenem Anlass habe ich also meine heiß geliebten Schallplatten mit den Soundtracks der frühen 80er-Jahre hervorgekramt … ja, richtig gelesen: Schallplatten. Kennt man heute kaum noch, aber für meine Freunde und mich war damals der Besitz von Schallplatten ein unglaublich wichtiges Ding. Und wer zu den coolen Kids gehören wollte, brauchte möglichst viele davon.

Mit MySpace in die Welt der Sozialen Medien.

Heutzutage wäre das vielleicht vergleichbar mit der Anzahl der Follower auf Instagram. Was ein Phänomen darstellt, mit dem wiederum meine Altersgenossen aktuell recht wenig anfangen können. Denn ein sogenannter ‚Digital Native‘ bin ich – sind wir – ganz eindeutig nicht. Meine Sozialisierung wurde dagegen flankiert von handgeschriebenen Zetteln im Klassenraum, einem Telefonkabel, das nie lang genug war, um unter Ausschluss der restlichen Familie ungestörte Gespräche mit der besten Freundin führen zu können, und dem Austausch von hektisch am Radioprogramm mit dem Rekorder aufgezeichneten Musikkassetten.

Aber irgendwann trennten sich die Wege. Spätestens mit Aufkommen von MySpace, StayFriends und YouTube Mitte der 2000er Jahre war die große weite Welt des Webs fest in meinem Alltag verankert – meine gleichaltrigen Freunde und Kollegen hatten daran aber kaum Interesse. Im Gegenteil: Meine aufkeimende Neugierde für das sich allmählich etablierende Facebook hielt ich noch recht lange zurück, um der allgemeinen Verständnislosigkeit meines Umfelds auszuweichen.

R2-D2 piepst heute noch in meinem Kopf rum.

Menschen wie mich nennt man übrigens ‚Digital Immigrants‘, weil ich mir dieses ganze digitale Zeugs erst im Erwachsenenalter selbst draufschaffen musste. Aber ganz ehrlich: Ich liebe es. Und rückblickend denke ich oft, wie cool es gewesen wäre, von meiner Brieffreundin in Norwegen nicht nur einmal im Monat einen Brief zu bekommen – weil das Porto schließlich vom Taschengeld bezahlt werden musste. Was hätten wir für einen Spaß gehabt, wenn es damals schon Facebook & Co. gegeben hätte – oder wenigstens schon eMails!

Oder wie grandios es gewesen wäre, wenn ich damals schon die ersten Star Wars Filme wenige Monate nach ihrer Kinopremiere zuhause hätte streamen können. [Funny Story: ‚Krieg der Sterne‘ habe ich das erste Mal bei den Eltern einer Schulfreundin auf einem Betamax-Gerät gesehen. Dabei habe ich mit einem Kassettenrekorder den Ton vom Monitor aufgezeichnet und diese selbsterstellte Audiospur über Jahre immer wieder angehört, bis ich jeden Pieps-Ton von R2-D2 auswendig kannte. Den Film habe ich dann erst viele Jahre später wieder sehen können.]

Immigranten verstehen, woher sie kommen.

Heute kann ich sagen, dass meine Neugierde gut und richtig ist. Und sie wird bleiben. [Notiz an mich selbst: Unbedingt TikTok Account einrichten.] Und umgekehrt ist es gut zu wissen, woher ich komme. Denn die meisten meiner Beratungskunden heute kommen aus derselben Gegend, jedenfalls im übertragenen Sinne.

Auch sie sind Immigrants und müssen sich – und vor allem ihr Business! – in einer zunehmend digitalisierten Welt immer wieder aufs Neue ausrichten. Deshalb verstehe ich sie an der einen oder anderen Stelle vielleicht auch einfach leichter, als es jüngeren Fachkollegen überhaupt möglich ist.

Mein Name ist Kirsten Halefeld. Ich bin bekennender Star Wars Fan und Social Media Managerin bei comito.

Möge die Macht mit euch sein. Immer.

Donnerstag 7. Mai 2020