Warum Jahresrückblicke so sinnlos sind - comito.at

Warum Jahresrückblicke so sinnlos sind

'Nur wenn man seine Sonne im Gestern scheinen lässt, wirft die Vergangenheit Schatten.'

Mit die­sem Zitat eines rela­tiv unbe­kann­ten Phi­lo­so­phen (näm­lich mir söwa) wäre eigent­lich alles erklärt. Der Rück­blick als sol­cher ist sicher­lich beim Auto­fah­ren wich­tig (so wegen der Gefah­ren von hin­ten), er birgt aber im täg­li­chen Leben vor allem die Gefahr der Ver­klä­rung und Umdeu­tung. Denn was tut denn alle Welt beim Jah­res­rück­bli­cken so ger­ne? Sich selbst und vor allem ande­ren erklä­ren, war­um das, was man getan hat, so wirk­lich super war.

Und ja, das könn­ten auch wir hier tun. Wer unse­re Erzäh­lun­gen auf Face­book, Insta­gram & Co. auf­merk­sam ver­folgt hat weiß, wie stolz wir auf unse­re Arbeit 2019 sind. Inter­es­san­ter­wei­se wech­selt hier die Erzähl­form vom ‚Ich‘ zum ‚Wir‘. Also ich bin es auf jeden Fall, und mein durch das Majes­täts­plu­ral ange­deu­te­te Zweit-Ich eben­falls. Ich den­ke, mei­ne Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter auch. Notiz an mich selbst: Auf der Weih­nachts­fei­er nach­fra­gen.

Soll ich also alles bereits Erzähl­te wie­der­ho­len? Zett Be unse­re coo­len We Xmas You-Aus­sen­dun­gen vor den Vor­hang holen? Die selbst­iro­ni­sche Ver­si­on für die Erb­sen­zäh­ler von der Wirt­schafts­kanz­lei Stan­zel? Oder den olfak­to­ri­schen Fron­tal­an­griff für die Haus­ver­wal­tung Wein­ber­ger-Bilet­ti?

CAESAR FRANZL AUSTRIACUS

Ich könn­te natür­lich auch die Ehrun­gen und Aus­zeich­nun­gen erwäh­nen, die wir 2019 ver­lie­hen bekom­men haben. Denn nach dem CAESAR 2018 (in Sil­ber, gemein­sam mit unse­ren Part­nern von der Agen­tur kest) haben wir sen­sa­tio­nel­ler­wei­se auch den FRANZL Design Award 2019 gewon­nen. Ganz in Gold. Und zum Drü­ber­streu­en sind wir auch beim AUSTRIACUS wie­der auf der Büh­ne gestan­den. Und schon wie­der mit unse­ren Sil­ber-Freun­den aus Linz. Anschei­nend kön­nen wir eines ganz beson­ders gut: Dia­log­mar­ke­ting.

Aber in Wirk­lich­keit ist es sinn­los, nach hin­ten zu bli­cken. Denn das Jahr ist um, 2020 steht mit neu­en, span­nen­den Her­aus­for­de­run­gen vor der Tür. Und von den Prei­sen von ges­tern kön­nen wir uns mor­gen nix kau­fen.

ZWANZIGZWANZIG

Las­sen wir also den Blick lie­ber in die Zukunft schwei­fen. (Schon wie­der das ‚Wir‘, ist echt eine pro­fes­sio­nel­le Defor­ma­ti­on, dau­ernd die­ses Reden in der Mehr­zahl.) Denn was wird 2020 brin­gen? Wer­den wir wie­der ein so coo­les ein­mal-eh-alles-Pro­jekt wie für die IOM (Inter­na­tio­nal Orga­ni­za­ti­on for Migra­ti­on) umset­zen? Mit Logo, Cor­po­ra­te Design, Bro­schü­ren, Fly­ern, Rol­lups, Image­vi­de­os, Schu­lungs­fil­men, Lan­yards und noch ganz viel mehr Mar­ke­ting­zeugs? Oder Immo­bi­li­en­mak­ler mit einem neu­en Out­fit beglü­cken, wie Tom Krauss Immo­bi­li­en? Die Geschich­te von Mer­ce­des in den Sozia­len Medi­en mal ganz anders erzäh­len, so wie die von auto­REISS? Ich kann es noch nicht sagen.

Dar­um: War­ten wir auf den Jah­res­rück­blick in einem Jahr, dann wis­sen wir es.

Ihr Robert Feis­trit­zer.

… UND AUS.

Mittwoch 18. Dezember 2019