AUSSERORDENTLICH ORDENTLICH - comito.at

AUSSERORDENTLICH ORDENTLICH

TEIL 1: DESIGNPRINZIPIEN FÜR EINDRUCKSVOLLE LOGOS

Wenn du ein Fit­ness-Maga­zin durch­blät­terst, stößt du mit Sicher­heit auf den Nike-Swoosh. Oder du gehst an einer Rekla­me­wand vor­bei, dann ist die Wahr­schein­lich­keit hoch, dass du die zwei Krei­se von Mas­ter­Card erblickst. Natür­lich erkennst du die­se Mar­ke, aber wor­an liegt das?

Zunächst besteht das Bewusst­sein für eine Mar­ke nicht nur aus dem Erken­nen des Logos – dies ist nur Teil der Iden­ti­tät. Lis­te doch ein­mal alle Aspek­te dei­ner Iden­ti­tät auf und über­le­ge, wie sich die­se visu­ell in einem Logo abbil­den lässt.

Egal, ob du eine neue Mar­ke eta­blierst oder ein neu­es Design für eine bekann­te Mar­ke gestal­ten möch­test: Das Logo ist und bleibt das zen­tra­le Ele­ment. Kon­text und Stil mögen sich im Lau­fe der Zeit ver­än­dern, aber die dem Logo-Design zugrun­de lie­gen­den Prin­zi­pi­en und Best Prac­tices blei­ben gleich.

Es gibt aller­dings Aspek­te, die erfolg­rei­che Logos von ande­ren unter­schei­den.

ENTWIRF EINE VISUELLE MARKENSTRATEGIE

Logo-Design umfasst heut­zu­ta­ge ein gan­zes Sys­tem aus Pri­mär­mar­ke, Sekun­där­mar­ke, Typo­gra­fie und Farb­sche­ma, die das Wesen eines Unter­neh­mens wider­spie­geln. Wird dein Logo eine Wort­mar­ke (d. h. ein sti­li­sier­tes typo­gra­fi­sches Logo ohne Signet), wie zett Be FedEx, 3M oder Coca-Cola? Oder bevor­zugst du Bil­der oder Sym­bo­le? Den­ke an Apple, Nike oder Twit­ter. Logo-Sys­te­me bestehen aus die­sen Ele­men­ten plus Richt­li­ni­en dazu, wann die Ele­men­te sepa­rat oder als Wort-Bild-Mar­ke (Grup­pie­rung meh­re­rer Ele­men­te, zett Be Sym­bol, Wort­mar­ke und Tag­li­ne) ver­wen­det wer­den sol­len. Häu­fig wer­den Logos in einen Kon­text ein­ge­bun­den und zie­hen dar­aus ihre Bedeu­tung. Daher ist es wich­tig zu über­le­gen, wie viel oder wenig dein visu­el­les Mar­ken­sys­tem kom­mu­ni­zie­ren soll.

Hori­zon­ta­le und ver­ti­ka­le Wort-Bild­mar­ke


SICHERE DAS FUNKTIONIEREN DES LOGOS IN UNTERSCHIEDLICHEN UMGEBUNGEN

Die bes­ten Logos sind wie­der­erkenn­bar und funk­tio­nie­ren in unter­schied­li­chen moder­nen Umge­bun­gen, d. h. auf ver­schie­de­nen digi­ta­len Platt­for­men und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ka­nä­len sowie phy­si­schen Objek­ten. Sie las­sen sich je nach Kon­text in unter­schied­li­chen Grö­ßen und Vari­an­ten aus­ge­ben und sind in einer gro­ßen Band­brei­te von Grö­ßen, For­men, Maßen und Anwen­dun­gen ska­lier­bar, respon­siv („Mobi­le First“) und erkenn­bar.

FINDE DIE MITTE INMITTEN DER KOMPLEXITÄT

Far­big oder Schwarz-Weiß? Ver­spielt oder puris­tisch? Abs­trakt oder sinn­bild­lich? Erfolg­rei­che Logos kön­nen auf ein oder zwei Far­ben redu­ziert und in der Grö­ße ver­än­dert wer­den. Andern­falls besteht die Gefahr, dass das Logo zu kom­pli­ziert wird und ent­we­der nicht zuge­ord­net wer­den kann oder sich gar nicht erst ein­prägt. Es gibt kei­ne ech­te Regel, die besagt, dass Logos nur in einer Far­be aus­ge­führt wer­den dür­fen. Die Far­be ist jedoch ein guter Anhalts­punkt für das rich­ti­ge Maß an visu­el­ler Kom­ple­xi­tät. Die Wir­kung eines Logos lässt sich ganz ein­fach prü­fen, indem man es sich als Sti­cke­rei auf einer Base­ball-Kap­pe vor­stellt. Wenn du mit dem Ergeb­nis zufrie­den bist, dann ist dein Logo ver­mut­lich für die meis­ten Anwen­dungs­zwe­cke schlicht genug.

STREBE ZEITLOSIGKEIT AN UND NIMM TRENDS WAHR

Mini­ma­lis­ti­sches Logo (Mar­tin Ser­van­tes)

„Fla­ches“, mini­ma­lis­ti­sches Design mag zur­zeit im Trend lie­gen, aber in zehn Jah­ren sind es viel­leicht ver­spiel­te, mehr­far­bi­ge Logos. Design-Trends sind kurz­le­big. Nur zeit­lo­se Logos wer­den sich visu­ell von dem abhe­ben, was heu­te schon ges­tern sein kann. Auf Web­sites wie zett Be Behan­ce fin­dest du Bei­spie­le für aktu­el­le Design-Trends. Sieh dir doch aber auch ein­mal die berühm­ten, zeit­lo­sen Logos näher an, und du wirst erken­nen, wie Design den Zeit­geist trifft und gleich­zei­tig Bestand haben kann.

Fla­ches Design (Dani­el Tri­endl)


Erfolg­rei­che Logos pas­sen sich dem Wan­del der Zeit an


MACH DEINE MARKE UNVERWECHSELBAR

Du hast in dei­ne Mar­ke inves­tiert und deren visu­el­le Iden­ti­tät geschaf­fen? Dann sor­ge dafür, dass bei­des Bestand hat und Ent­wick­lungs­po­ten­zi­al für die Zukunft in sich birgt. Ach­te dar­auf, dass dein Design sich aus­rei­chend mar­kant her­vor­hebt, um als Mar­ke ein­ge­tra­gen zu wer­den, und gehe die­sen Schritt. Das ist u. a. wich­tig, damit ande­re Mar­ken kei­nen ähn­li­chen Look wäh­len und dei­ne Kun­den nicht ver­wir­ren oder gar abwer­ben.

WAS WIR FÜR DICH TUN KÖNNEN

Gutes Design beginnt mit den rich­ti­gen Fra­gen an den Kun­den. Bevor du also mit dem Desi­gnen eines Logos los­le­gest, emp­fiehlt sich ein detail­lier­tes Krea­tiv-Brie­fing. Dabei soll­ten u. a. fol­gen­de The­men bespro­chen wer­den:

  • Das zu visua­li­sie­ren­de Wesen des Unter­neh­mens – ist es kon­ser­va­tiv oder eher alter­na­tiv? Dyna­misch und pro­ak­tiv oder sicher und sta­bil
  • Die Ziel­grup­pe und deren visu­el­le Prä­fe­ren­zen – wer sind die Kun­den, und was mögen sie?
  • Design und Logo der Kon­kur­renz – wie kann sich dei­ne Mar­ke davon abhe­ben?
  • Anwen­dungs­zwe­cke für das Logo – wird es auf Rekla­me­ta­feln oder Schil­dern abge­bil­det? Auf T-Shirts gedruckt? Als Sym­bol für eine App ver­wen­det?
  • Die Visi­on, die Ent­schei­dungs­trä­ger mit der Mar­ke ver­bin­den. Ver­mit­tel ihnen das Gefühl, dass sie Anteil dar­an haben, wie das „Aus­hän­ge­schild“ ihres Unter­neh­mens aus­se­hen wird.

Kon­zept. Wenn du einen Über­blick dar­über gewon­nen habst, wel­che Vor­stel­lun­gen mit der Mar­ke ver­bun­den sind, kannst du anhand eines soge­nann­ten „Mood­boards“ die visu­el­le Rich­tung skiz­zie­ren. Ein Mood­board ist qua­si eine Col­la­ge aus Bil­dern und Gra­fi­ken, die das Look-and-Feel ver­mit­teln, das du für dei­ne Mar­ke schaf­fen möch­test. Aber auf­ge­passt – das ers­te gelun­ge­ne Kon­zept ist nicht gleich die bes­te Lösung! Erstel­le vie­le unter­schied­li­che Designs, und nut­ze wirk­lich alle mög­li­chen Quel­len, um Mate­ri­al zu sam­meln. Fan­ge dann erst an, Mate­ri­al und Ver­sio­nen aus­zu­sor­tie­ren und sich so der best­mög­li­chen Lösung zu nähern.

Opti­mie­rung. Haben sich drei oder vier brauch­ba­re Ide­en her­aus­kris­tal­li­siert, begin­ne mit deren Opti­mie­rung. Ver­su­che nicht, sol­che Pro­jek­te auf die Schnel­le zu erle­di­gen. Vie­le Desi­gner fin­den es hilf­reich, von Pro­jek­ten, an denen sie inten­siv gear­bei­tet haben, zwi­schen­durch Abstand zu neh­men. Nach einer kur­zen Aus­zeit betrach­tet man ein Pro­jekt objek­ti­ver. Las­se dich auch von Designs inspi­rie­ren, die mit dei­nem Kon­text gar nichts zu tun haben.

Test. Zei­ge dein Logo Men­schen aus der Ziel­grup­pe, und bit­te sie um ihren Ein­druck. Es ist ten­den­zi­ell schwie­rig, ehr­li­che Reak­tio­nen zu erhal­ten, da die meis­ten Men­schen nicht unhöf­lich sein möch­ten. Für dei­ne Arbeit ist auf­rich­ti­ges Feed­back jedoch enorm wich­tig. Füh­re bei­spiels­wei­se eine anony­me Web-Umfra­ge durch. Unter­schei­de zwi­schen kon­struk­ti­ver und destruk­ti­ver Kri­tik. Hilf­reich sind alle Infor­ma­tio­nen dar­über, wie gut das Logo die Iden­ti­tät der Mar­ke wie­der­gibt und wel­che Gefüh­le die Ziel­grup­pe durch das Logo mit der Mar­ke ver­bin­det. Ver­su­che zwi­schen per­sön­li­chem Geschmack und objek­ti­ver Effek­ti­vi­tät eines Designs zu unter­schei­den. Stel­le Fra­gen, die sich auf die Wir­kung eines Designs bezie­hen (zett Be „Wenn du rein nach dem Logo ent­schei­den müss­test – bei wel­chem Unter­neh­men wür­dest du kau­fen?“) und weni­ger auf den per­sön­li­chen Geschmack (zett Be „Wel­che Far­ben gefal­len dir am bes­ten?“).

Egal in wel­chem Bereich des Logo­de­signs Hil­fe gebraucht wird, comito unter­stützt dich ger­ne dabei. Du erreichst uns tele­fo­nisch unter +43 664 6310900 oder via eMail an office@comito.at.

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Freitag 8. Januar 2021